Schon wieder liegt ein Kirchenjahr hinter uns und mit dem 1. Advent hat nach dem Kirchenkalender das Jahr 2000 nach Christus bereits begonnen.
Mit meinem Jahresbericht möchte ich einen Einblick geben in die Aufgaben der Kirchenpflege im vergangenen Jahr. Gemäss Kirchenordnung ist sie «die beratende, vollziehende, beaufsichtigende und verwaltende Behörde der Kirchgemeinde. In gemeinsamer Verantwortung mit dem Pfarrer ist sie zum Aufbau und zur Pflege der Gemeinde berufen. Zu den zentralen Aufgaben der Kirchgemeinde gehören die Verkündigung des Evangeliums im Gottesdienst, (Predigt, Taufe, Abendmahl sowie Trauungen und Abdankungen), die Unterweisung der Kinder und Jugendlichen, die Erwachsenenbildung, die Förderung tätiger Geschwisterlichkeit, sowie die Pflege christlicher Gemeinschaft in Freud und Leid.»
Zusammen mit dem Pfarrer
Zusammen mit unserem Pfarrer Daniel Morand bemühen wir uns, dem Auftrag gerecht zu werden und das kirchliche Leben in unserer Gemeinde zu pflegen und mitzugestalten. Das heisst, die Aufgaben und Angebote zu planen, zu koordinieren und sinnvoll umzusetzen.
Ich denke, das ist uns im vergangenen Jahr gar nicht so schlecht gelungen.
Die Zusammenarbeit in der fünfköpfigen Kirchenpflege hat sich gut eingespielt. Die Mitglieder setzen sich in ihren Aufgabenbereichen ein. Wir können uns aufeinander verlassen. Und wenn uns trotzdem einmal ein Missverständnis oder eine Panne in die Quere kam, so gelang es bisher (und hoffentlich auch in Zukunft) diese, ohne grosse Schwierigkeiten beheben.
Auch die Absprachen und die Zusammenarbeit mit dem Pfarrer funktionierte erfreulich gut – sowohl im Hinblick auf die Arbeitsorganisation, wie auch im Hinblick auf die Ausgestaltung der pfarramtlichen Tätigkeiten.
Andere Ansichten haben Platz
Das heisst nicht, dass immer alles problemlos ist und wir immer einer Meinung sind. Aber – andere Ansichten, Kritik und Vorschläge haben Platz, kommen zur Sprache und geben Anstoss zu neuen Einsichten, zu Korrekturen und Veränderungen.
Nun zum Rückblick auf das vergangene Jahr. Wir haben einen bunten, vielfältigen Strauss von Veranstaltungen hinter uns. Diesen möchte ich kurz beschreiben. Zuerst zu den Gottesdiensten:
In den beiden Kirchgemeinden Thalheim und Altikon wurden rund hundert Gottesdienste angeboten. Ungefähr die Hälfte in Thalheim.
Das heisst, an den meisten Sonntagen predigt unser Pfarrer Daniel Morand, da er für beide Gemeinden zuständig ist, zweimal. Hin und wieder wird dieser Dienst von einem Pfarrvertreter oder im Rahmen eines Kanzeltausches von einer Pfarrerin oder einem Pfarrer aus einer Nachbargemeinden übernommen.
Obwohl die Gottesdienste jeweils nach demselben Grundmuster ablaufen, sind sie sowohl thematisch wie auch in ihrer Ausgestaltung sehr unterschiedlich.
Eine Vielzahl an Anlässen
Das Kirchenjahr begann mit der Adventszeit, mit dem Weihnachts- und dem Silvestergottesdienst. Im Februar hatten wir mit dem ökumenischen Familiengottesdienst in der Turnhalle, mit anschliessendem Suppenzmittag, einen besonderen Anlass. Danach kamen die Abendmahlsgottesdienste an Karfreitag und Ostern, am Auffahrtstag besuchten wir den Gottesdienst in Diessenhofen, nach Pfingsten kamen die Konfirmationsgottesdienste in Thalheim und Altikon an die Reihe und nach den Sommerferien der besondere Gottesdienst zum Schulbeginn.
Ausserordentlich, und für manche Ältere schon fast ein wenig verrückt, war der Gospel-Gottesdienst am Bettag. Wieder ganz anders war der ErntedankGottesdienst mit den Erntegaben.
Zu erwähnen sind auch: Der regionale Gottesdienst am Reformationssonntag in Dinhard, die musikalischen Abendgebete, die Taufgottesdienste, und letztlich auch die Trauerfeiern und Abdankungen.
Musik und Gesang
Die Musik und der Gesang geben den Gottesdiensten einen Rahmen und sie sind eine wertvolle Ergänzung zum gesprochenen Wort. An unseren Veranstaltungen werden immer wieder musikalische Akzente gesetzt:
Für uns ist die Orgel das wichtigste Instrument. Sie gehört als Solo- oder Begleitinstrument fast zu jedem Gottesdienst. Manchmal wird die Orgel durch Instrumente ergänzt oder es kommen ganz andere Klänge zum Zuge.
So hörten wir in diesem Jahr folgende Instrumente und Ensembles:
- Verschiedene Saiten- und Blasinstrumente mit Orgelbegleitung
- Soloflöte und Orgel,
- Klavier, Gambe, Flöte und Trompete,
- sehr beeindrucken war die Band der Konfirmandinnen,
- die Streichmusik «Stadtstreicher Bülach»
- die zwei geradezu phänomenalen polnischen Xylophon-Virtuosen
- die peruanische Musikgruppe Kallpa (am «Brot-für-alle-Tag)
- am Bettag der Ad-hoc Gospel-Chor mit Malcolm Green,
- die Gruppe «Eulach-Örgeler»,
- die Flötengruppe Waltalingen,
- das Jugend-Salonorchester, Andelfingen-Marthalen
- und nicht zu vergessen, der Gemischte Chor Thalheim, der in diesem Jahr dreimal in unserer Dorfkirche auftrat.
Angebote für Kinder und Jugendliche
Neben den Gottesdiensten und der Musik sind uns auch die Angebote für Kinder und Jugendliche wichtig. Ihnen bieten wir Gelegenheit, sich schon früh mit den christlichen Grundlagen vertraut zu machen. Dazu gehören das Vermitteln der biblischen Geschichten, das Staunen über Gott und die Welt, die Freude am Leben, die soziale Verantwortung für sich und andere, und natürlich auch die Suche nach sinnvollem Tun.
Im vergangenen Jahr wurde für Kinder und Jugendliche Folgendes angeboten:
- Sonntagsschule, Unterricht in der dritten Klasse
- Kleinkindergottesdienste, z.B. die spezielle Osterfeier
- In Altikon der Domino-Treff – für Kinder aus beiden Gemeinden
- während den Sommerferien die Ferienpassaktion
- zwei Sonntagsschulausflüge (Schlitteltag und Tierpark Goldau)
- ferner die Jugendgottesdienste,
- eine Tagung mit den Schülerinnen und Schülern der Oberstufe,
- Eine Bezirkstagung für Konfirmandinnen und Konfirmanden,
- die Konf-Reise und der Konfirmandenunterricht.
Erwachsenenbildung mit Experten
Ein weiterer wichtiger Teil der kirchlichen Engagements ist die Erwachsenenbildung, zu welcher auch auswärtige Fachleute beigezogen werden:
- Die Veranstaltungsreihe, «Einblicke ins Judentum» mit Daniel Morand, Raffael Pifko und Judith Sulimann,
- Der Vortrag und später der Kurs «Atemtraining» mit Rosa Kleebauer
- Vortragsnachmittag mit Barbara Keller, sie erzählte über ihr Leben in Äthiopien und ihre Arbeit mit Behinderten.
Ferner erinnern wir uns …
- an den «Frauenzmorge» im Mehrzweckraum z.B. zum Thema «wenn Mütter krank werden» mit unserer Gemeinderätin Brigitta Müller,
- den Elternabend: «Wenn Kinder immer anders wollen» mit dem Gordon-Trainer Walter Pacher,
- an die regionale Veranstaltung mit der Theologin Dorothé Sölle in Dinhard,
- an den Dia-Erzählabend mit Pfarrer Theo Bächtold, über die Faszination des Pilgerns auf dem Jakobsweg
- und auch ganz Praktisches, wie das Anfertigen von Adventsgebinden mit Rösli Herzig und Martha Reusser.
Darüber hinaus gab es eine Reihe weitere gesellige und besinnliche Anlässe.
- einmal im Monat, der Mittagstisch,
- der Altersnachmittag mit Max Rüeger,
- die Altersausfahrt ins Baselbiet,
- die regionale Jassmeisterschaft.
Um das Bild abzurunden, dürfen wir die Neugestaltung des Vorplatzes und die Planung der Innenrenovation der Kirche nicht vergessen: Wie Sie sicher wissen, wurde im Herbst der Vorplatz neu gepflästert. Im Frühjahr wird die Bepflanzung vervollständigt und es werden Sitzbänke aufgestellt. Im Jahr 2000 werden wir uns mit der Ideensammlung und Planung der Innenrenovation befassen. Wir möchten die Kirche heller, freundlicher und moderner einrichten. Eine Planungsgruppe ist eingesetzt.
Und weiter beschäftigt und die Frage, ob wir auch in Zukunft Räumlichkeiten im alten und neuen Schulhaus benützen dürfen. Da das alte Schulhaus der Kirche am nächsten liegt, haben wir dem Gemeinderat unseren Raumbedarf angemeldet. Wir benötigen weiterhin Räume für die Sonntagsschule, für Unterricht, Kurse, und Sitzungen. Im Zusammenhang mit kirchlichen Veranstaltungen sind wir natürlich auch weiterhin auf den Parkplatz und die WC-Anlage im alten Schulhaus angewiesen.
Damit ist der Strauss der Themen und Angebote, die uns im letzten Jahr beschäftigten, zerpflückt. Ich schlage vor, wir setzen diesen Strauss (symbolisch) wieder zusammen. Und nun hoffe ich, Sie haben ein ähnlich buntes Bild vor ihrem geistigen Auge, wie der Schreibende; mit einigen bunten Farbtupfern, an die wir uns noch gerne erinnern.
Dank an die vielen Helfer
Noch ein Nachsatz: Natürlich waren neben Kirchenpflege und Pfarrer noch viele weitere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter am Werk. Deshalb danke ich ganz herzlich allen Helferinnen und Helfern, der Organistin und dem Organisten, den Sängerinnen und Sängern und Musikerinnen und Musikern, Referentinnen und Referenten, den Sonntagschullehrerinnen, der Katechetin, den Sigristinnen und auch den Familienangehörigen des Pfarrers und allen anderen, die sich engagiert haben!
Übrigens – die schönste Anerkennung ist, wenn unsere Angebote genutzt und besucht werden, und wenn auch Aussenstehende Interesse zeigen.
Deshalb laden wir Sie auch im folgenden Jahr herzlich ein, hin und wieder mit dabei zu sein und sich da und dort von einem Angebot überraschen zu lassen.
Der Jahresbericht 1999 wurde an der Kirchgemeindeversammlung vom 10. Dezember 1999 vorgetragen.
Walter Jordi, Präsident der Kirchenpflege Thalheim