Editorial

Liebe Leserinnen, Liebe Leser

[Das Titelbild der Dorfposcht Nr 63 vom Mai 2002]Die Welt ist rund. Sie dreht sich Tag für Tag. Wiesen, Blumen, Kartoffeln, Mais und Getreide wachsen. Üppiges Grün, bunte Blütenpracht, grüssen und jubeln übers Land, – durch Gärten, Wiesen, Wald und Flur. Erste Sommertage locken ins Freie.

Die Behörden unserer Gemeinde sind bestellt, die Aufgaben verteilt. Nur mit der Kirchenpflege wollte es nicht so recht klappen.

Zum Glück gibt es noch einige, die sich im Gemeinderat, in der Schulpflege, der Bezirksschulpflege und in der RPK für unsere Gemeinde einsetzen. Die Mehrzahl der Mitbewohner setzt jedoch die Prioritäten anders. Sie konzentrieren sich auf ihre Ausbildung, Arbeit, Familie, Kinder, Hobby; engagieren sich in einem Verein, bauen am eigenen Heim oder fahren, reiten, wandern, fliegen quer durch die Welt. Individuelle Freizeit, ungestörtes Wohlbefinden, für sich sein, unabhängig bleiben ist vielen ganz wichtig.

Doch unsere private, heile Welt ist überschattet. Täglich erreichen uns Hiobsbotschaften. Zeitungen, Radio und Fernsehen informieren rund um die Uhr von Katastrophen, Gewalttaten, Flüchtlingsdramen. Ohnmächtig hören wir von Attentaten und zerstörerischer Waffengewalt.

Die Hoffnung, dass Menschen jemals zu einem friedlichen Nebeneinander finden könnten, schwindet. Unzähligen ist es verwehrt in Frieden und Freiheit zu leben. Menschenwürde und Menschenrechrechte werden täglich mit Füssen getreten.

Zum Glück leben wir hier und nicht dort. Oder, vielleicht wäre es manchmal besser, wir würden von solchen Nachrichten verschont. Denn ohnmächtig sind wir so oder so. Was uns bleibt sind die heilen Inseln, die kleinen Freiheiten in unserer Umgebung, umschalten auf das, was einem Spass macht und Freude bereitet: Angenehme Klänge, Pflege von Beziehungen, Hinschauen auf das ungestüme, unbekümmert bunte Wachstum der Natur und die Geschenke des Lebens.

Aber eben, ohne die Frauen und Männer, die sich für das Funktionieren von öffenlichen Diensten, Recht und Ordnung oder anders gesagt, um Fairplay, Kooperation, Gesundheit und Wohlbefinden in unserer Welt, in unserem Land, in unserer Gemeinde einsetzen, geht es nicht.

Zum Glück gibt es diese Menschen und zum Glück haben wir ein politisch System das trägt. Wir haben demokratische Spielregeln auf die wir uns fast immer verlassen können. Wir haben eine Politik und eine Rechtsordung, die uns unsere individuellen Freiheiten und auch das Recht der Mitbestimmung und Mitgestaltung lässt.

Hoffen wir, dass sich auch in Zukunft Frauen und Männer aus Thalheim und Gütighausen sich für die Mitarbeit in unseren Behörden zur Verfügung stellen.

Denjenigen die für die nächsten Jahre ein Amt übernommen haben, wünschen wir alle Gute!

Walter Jordi

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