Samstagmittag 13.30 Uhr. Die Szene gleicht einem bunten Flohmarkt – mit dem kleinen Unterschied, dass keine Kassen zu sehen sind. Der Platz bei den zwei für diesen Anlass aufgestellten Mulden ist bedeckt von allerlei mehr oder weniger Brauchbarem, mit Altem und zum Teil auch mit Brandneuem.
Ein reges Kommen und Gehen stellt sich ein. Die Ware wird begutachtet, fachkundig geprüft und bei Gefallen in den Autos verstaut. Insbesondere Spielsachen und ganze Kisten mit Büchern erfreuen sich grosser Beliebtheit. Kaum abgelegt werden diese denn auch wieder umgeschichtet, aussortiert und gleich wieder abtransportiert. Aber auch Velos, Skier und allerlei Geschirr wecheln den Besitzer.
In der improvisierten Festwirtschaft füllen sich die Bänke, von denen aus das Treiben bei den Mulden überblickt und zeitweilig eingehend kommentiert wird.
Nach vier Uhr wird das wenige verbliebene Matrial säuberlich in brennbares und nicht brennbares (Metall) aufgeteilt und in den jeweiligen Mulden verstaut. Insgesamt ein gelungener Anlass. Statt einfach alles was nicht mehr gebraucht werden kann zu entsorgen, ist es sicher sinnvoll diese Dinge einer weiteren Verwendung zuzuführen. Offensichtlich entspricht dies auch einem Bedürfnis der Bevölkerung von Thalheim-Gütighausen.
Soweit so gut … Unglücklicherweise war es nicht möglich, die beiden Mulden noch am Samstagabend ab zu transportieren. So standen diese dann einsam da, halb gefüllt. Ein Anblick, der für einige Zeitgenossen wohl einfach zu verlockend war, als dass sie diese einmalige Gelegenheit verstreichen liessen.
Am Sonntagmittag jedenfalls quoll die eine Mulde bereits über von allerlei Abfall. Neben den unvermeidlichen Abfallsäcken wurden die Mulde mit diversen Elektrogeräten, Bauschutt und weiteren Dingen unserer Wegwerfgesellschaft beglückt. Einige Einwohner waren sich auch nicht zu schade, die exklusiv für Metalle vorgesehene Mulde mit Müll aller Couleur zu füllen.
Fazit ist, dass sich insbesondere die Gemeinde, die für die Entsorgungskosten aufkam, gut überlegen wird, einen solchen Anlass wieder zu unterstützen. Eigentlich schade, gerade jetzt wo es sich gezeigt hat, dass diese Tauschmöglichkeit von der Bevölkerung durchaus geschätzt wird.
Für den Dorfverein
Thomas Fürer