Editorial

Editorial der Ausgabe 124 vom 13. Juni 2012

Liebe Leserinnen, liebe Leser


Zurzeit findet sich in den Tageszeitungen, dem Fernsehen und den elektronischen Medien bald täglich Meldungen über die verschiedenen Altersvorsorgen wie AHV, Pensionskassen und private Vorsorgen. Wann ist der richtige Zeitpunkt, um sich intensiv mit dieser Thematik auseinander zu setzten?


Neulich habe ich, Jahrgang 1958, einen persönlichen Anruf von meiner Kundenberaterin der Bank mit der Frage erhalten, ob ich Interesse an einer Einladung zum Pensionsanlass «Richtig vorsorgen?» habe. Auf meine Gegenfrage, was Sie mir damit wohl sagen möchte, wurde Sie leicht verlegen und erklärte mir, dass es von Vorteil sei, wenn Mann / Frau sich etwa 10 Jahre vor der Pensionierung doch intensiver mit dieser Thematik auseinander setzen würde.


Apropos Pensionskassen, da gibt es welche vom Bund, den Kantonen und auch die privaten Kassen. Diese verschiedenen Vorsorgeeinrichtungen haben ebenso verschiedene Reglemente zur vorzeitigen Pensionierung. Das Problem scheint da aber zu sein, dass in der Vergangenheit auf Kosten der Kassen und aktiv Versicherten vorzeitige Pensionierungen ausgesprochen wurden und nun diese Defizite bzw. der fehlende Deckungsbeitrag durch die Steuerzahler und die aktiv Versicherten gedeckt werden muss. Private Vorsorgen erhalten für solche Deckungslücken keine staatliche Unterstützung.


War es doch vor nicht allzu langer Zeit noch möglich, sich in einigen Betrieben mit 60 Jahren vorzeitig pensionieren zu lassen und eine gleiche Rente zu bekommen wie wenn man bis 63 Jahren gearbeitet hätte. Da kann ich in keiner Art und Weise eine Solidarität mit den aktiv Versicherten feststellen, kann aber auch verstehen, dass ein solches Angebot kaum ausgeschlagen werden konnte .


Eine Folge davon ist, dass schon heute Pensionskassenbeiträge von Aktiven an die Rentenbezüger umverteilt werden. Ende März 2012 hatten 74% der öffentlichen und 17% der privaten Kassen eine Unterdeckung.


Bei der AHV sind die Werktätigen pro Rentner von 6 im Jahre 1948 auf 4 im Jahre 2010 gesunkenen. Im Jahr 2050 sind es schätzungsweise zwei Personen welche eine AHV-Rente finanzieren. Bei unseren Nachbarn sind es zwischen 1,5 und 2,4 Personen was ja auch nicht als sehr erfreulich betrachtet werden kann.


Dafür ist die Lebenserwartung der Rentner und Rentnerinnen von 77 auf 84 Jahre bei den Männern und von 78,5 auf 87 Jahre bei den Frauen angestiegen.


Ich glaube die Dame hatte schon Recht, man sollte sich doch frühzeitig Gedanken über die Finanzierung seiner privaten Altersvorsorge machen.


Ich habe die Einladung also angenommen und werde mich an diesem besagten Abend in die Planung und Vorsorge für das Alter einführen lassen.


Helmuth Kammacher

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