Konzert der Grenadiermusik

Für eine Überraschung sorgte kürzlich die Grenadiermusik Zürich. Am Sonntag 1. April zog die vierzig Mann starke Formation in Thalheim ein und lockte die Bewohner mit ihrer rassigen Musik auf die Strasse.

Als morgens um elf Uhr plötzlich Marschmusik ertönte, traute mancher seinen Ohren nicht. Ein Blick aus dem Fenster – tatsächlich marschierten gut vierzig Mann in schmucker historischer Uniform Marschmusik spielend durchs Dorf. Bekannte Märsche wie «Schwyzer Soldaten», «Marsch der Grenadiere» und «Gruss an Herisau» brachten Stimmung in unser schmuckes Dorf.

Da war dann rasch das halbe Dorf auf den Beinen und freute sich ob der gelungenen Überraschung. Nach der Probe in der Aula des Schulhauses Thalheim marschierte die Formation exakt ausgerichtet zum Restaurant Brückenwaage wo nach einem Platzkonzert ein Apéro serviert wurde. Anschliessend gings weiter zum Restaurant Winkelstube wo ein zweites Mal zum Apéro geladen wurde. Natürlich spielten die Grenadiere auch hier ihre rassige Musik. Am frühen Nachmittag tauchte die Formation dann in der Schürlibeiz an der Thur auf. Während nebenan über einem Holzfeuer eine Wildsau am Spiess brutzelte gaben die Grenadiere nochmals ein rund einstündiges Platzkonzert. An diesen Platzkonzerten waren dann auch recht anspruchsvolle Kompositionen wie «Graf Waldersee», «Marignan» «Hoch Beromünster» und «Marsch des Zürcher Inf Reg 27» zu hören. Melodien, die heute selten gespielt werden.

Obschon die Musiker die Pflege der traditionellen Militär Marschmusik auf die Fahne geschrieben haben, sind im Repertoire auch andere Melodien zu finden. Im Stück «Anchors Aweigh» kam Solo Trompeter von den Winterthurer «Dixie Kids» Oskar Steiner zum Zug. Sein virtuoses Spiel wurde vom begeisterten Publikum mit einem Sonderapplaus honoriert. Eine weitere Demonstration exklusiven Könnens gab der in Gütighausen ansässige Tambour Roli Graff zum Besten. Auch er erntete mit seinem «Isebähnli» zünftigen Applaus. Nun war endlich das Mittagessen angesagt. Die Wildsau, die eben noch über dem Feuer garte, war eine ausgesuchte Spezialität. Die Musikanten griffen herzhaft zu. Das Abschlusskonzert wurde mit dem Zürcher Sechseläuten Marsch abgeschlossen. Aber das Publikum wollte noch mehr und applaudiere so lange, bis sie noch eine Zugabe erwirkten.

Eine Ad hoc Musik mit Format

«Das hat wirklich Spass gemacht» freute sich Spielleiter Ruedi Bieri. Der in Winterthur wohnhafte Dirigent der Zürcher Grenadiere schätzte es, dass eine derart grosses Publikum den schmissigen Tönen folgte und echt begeistert war. Die Zürcher Grenadiere sind ein Sonderfall. Die insgesamt fünfzig Mitglieder kommen aus der ganzen Schweiz und proben selten zusammen. Praktisch jeder spielt in einer anderen Musikgesellschaft. Dass das Zusamenspiel trotzdem perfekt klappt, ist nur möglich weil es sich um ausgesprochen gute Musiker handelt, die das Notenlesen beherrschen und bereit sind täglich zu üben. Ruedi Bieri freut sich, eine solche Truppe mit dem Dirigentenstab führen zu dürfen.

Die Zürcher Grenadiere sind denn auch sehr erfolgreich. Am Zürcher Sechseläuten sind sie ein glanzvoller Höhepunkt. Ein Höhepunkt war der Auftritt im Musikantenstadel vom vergangenen September.

jro

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