Baumwelten: Die Eiche

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Lateinisch: Quercus

Bei den heimischen Eichen sind mit der Stieleiche und Traubeneiche zwei verschiedene botanische Arten zu unterscheiden. Da sie aber als Bäume von grosser Ähnlichkeit sind und ihr Holz die gleichen Eigenschaften aufweisen, wird im Allgemeinen von Eichen gesprochen.

Mit einem Anteil von etwa acht Prozent der gesamten Waldfläche ist die Eiche nach der Buche die zweitwichtigste heimische Laubholzart.

Beide Eichenarten sind über weite Teile Europas bis zum Kaukasus und nach Kleinasien verbreitet. Sie werden zwischen zwanzig und fünfzig Meter hoch, bevorzugen Lehmböden und können ein stattliches Alter von tausend, in seltenen Fällen sogar 1300 Jahre erreichen. In den Alpen gedeihen sie bis zu einer Höhe von tausend Metern.

Weltweit sind etwa sechshundert Eichenarten bekannt. Die meist­verbreitete Eichenart ist die Roteiche, die hauptsächlich in Nordamerika vorkommt und im Herbst durch seine Farbenpracht den Indian-Summer einläutet. Auch in der Schweiz ist die Roteiche mehr und mehr als Zierbaum in Parkanlagen und Botanischen Gärten anzutreffen.

Holzverarbeitung

Kein anderes einheimisches Holz hat die Widerstandskraft der Eiche oder nur ähnlich so gute Haltbarkeitseigenschaften unter Wasser (ganz Venedig und Teile von Amsterdam stehen auf Eichenpfählen). Auch Schiffe, Bauwerke, ganze Wohnungseinrichtungen, Türen, Parkettböden, Whisky- und Barrique-Weinfässer wurden und werden heute noch aus Eichenholz gefertigt.

Kulturelles

In den alten Religionen, Mythen und Sagen war die Eiche ein heiliger Baum der bei

  • den Griechen dem Gott Zeus
  • den Römern dem Gott Jupiter
  • und bei den Germanen dem Gewittergott Donar geweiht war.

Auch den Kelten war die Eiche heilig, denn bei den Druiden spielte sie eine herausragende Rolle.

Eicheln galten früher als hervorragende Nahrung mit reichlich Stärke, Eiweiss und Fett, mussten aber vor dem Genuss entbittert werden. Getreide wurde noch bis ins Mittelalter mit Eichelmehl gestreckt. Heute werden Eicheln nur noch zur Schweinemast verwendet, dies gibt dem Fleisch besondere Festigkeit und Würze.

Heilmittel

Die Eiche wird auf Grund des Gerbstoffgehaltes der Rinde auch als Heilpflanze eingesetzt. Gesammelt wird die frische Eichenrinde im Frühjahr. Getrocknet und gemahlen wird daraus ein Sud gekocht, der sowohl äusserlich als auch als Tee (nie mehr als zwei Tassen täglich) verabreicht werden kann. Wirkt entzündungshemmend bei Infektionen im Mund und Rachen. Der Gerbstoff festigt die Schleimhäute im Mund und Darm, somit können sich Bakterien nicht mehr oder zumindest stark eingeschränkt ablagern.

pb

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