Alters- und Pflegeheim Stammertal
Vorgängig zur Budgetgemeindeversammlung am 8. Dezember 2014 wurde die Thalheimer Bevölkerung von der Zentrumskommission des Alters- und Pflegezentrum Stammertal über die geplanten Sanierungs- und Umbaumassnahmen ausführlich informiert.
Die Verbandsgemeinden Oberstammheim, Thalheim an der Thur, Unterstammheim und Waltalingen haben den Zweckverband 1971 gegründet. Heute stellen die Verbandsgemeinden damit den gesetzlich verankerten alters- und krankheitsunabhängigen Versorgungsauftrag sicher.
Die 1976 als Altersheim erstellte Liegenschaft erfüllt die Anforderungen an die heutigen Bedürfnisse im Bereich der Pflege in vielfacher Hinsicht nicht mehr. Auflagen der Gebäudeversicherung und der Gesundheitsdirektion können derzeit teilweise nicht erfüllt werden. Die Zustandsanalyse der Liegenschaft für die nächsten 30 Jahre hat deshalb unter vielen Optionen die nachfolgenden Massnahmen als betriebs- und volkswirtschaftlich sinnvollste Lösung ermittelt:
1. Ersatzneubau Ecke
Der als Heimleiterwohnung konzipierte Gebäudeteil (Ecke) erfüllt einerseits in verschiedener Hinsicht die gesetzlichen Vorgaben nicht und kann anderseits betrieb-lich nur schlecht genutzt werden. Es ist daher ein Ersatzneubau vorgesehen welcher die Kapazität erweitert und Pflegebedürfnisse abdeckt. Nach Abschluss der Massnahme stehen zusätzlich 9 Zimmer zur Verfügung, d.h. die Kapazität wird von bisher 40 Zimmer auf 49 Zimmer erhöht.
2. Sanierung Wohntrakt
Die Gebäudetechnik ist in die Jahre gekommen und muss saniert werden. Zudem muss das Fluchtwegkonzept erweitert und Brandschutzmassnahmen umgesetzt werden. Die Nasszellen sind in ihrer heutigen Grösse für den Pflegeauftrag nicht geeignet und müssen deshalb vergrössert sowie bezüglich Lüftung und Energie-gesetzgebung erneuert werden.
3. Provisorium
Um den Betrieb über die Sanierungs- und Umbauphase aufrecht zu erhalten wird ein Provisorium errichtet, in welchem die Bewohnerinnen und Bewohner einen weitmöglichst normalen Betrieb erwarten dürfen. Auch das Provisorium muss alle gesetzlichen Bestimmungen und Auflagen der Gesundheitsdirektion erfüllen. Es wird nach Abschluss der Arbeiten wieder abgebaut.
Mit dem vorliegenden Projekt werden folgende Ziele verfolgt:
- Werterhalt der Liegenschaft
- Einhaltung der gesetzlichen Vorgaben und Bestimmungen
- Eine Liegenschaft, welche verschiedene Betreuungs- und Pflegeformen ermöglicht
- Anforderungsgerechte Arbeitsinfrastruktur
- Betriebs- und volkswirtschaftlich gute Lösung
- Wohn- und Lebensraum schaffen, der den Bedürfnissen der Bewohner entspricht.
Die Gesamtkosten des Projektes liegen bei rund 14,3 Millionen Franken, wovon rund 10,6 Millionen Franken gesetzlich gebundene Ausgaben sind. Lediglich 3,7 Millionen Franken schaffen einen direkten Mehrwert und sind keine gebundenen Ausgaben. Als Mehrwert wird u.a. die Schaffung von neun zusätzlichen Zimmern und eines Bewohnerraumes für Aktivierungen und die Anschaffung von Bettenlift, Ausguss usw. bezeichnet.
Das Alters- und Pflegezentrum Stammertal ist heute die günstigste Alters- und Pflegeeinrichtung in der Region und arbeitet kostendeckend. Zur Finanzierung der Massnahmen werden die Taxen angehoben.
Die Gemeinderäte der Verbandsgemeinden haben die Zentrumskommission beauftragt, die Statuten des Zweckverbandes dahingehend zu überarbeiten, dass der Zweckverband vermögensfähig wird und künftig eine eigene Rechnung führt. Damit werden die Investitionen die laufenden Rechnungen der Verbandgemeinden nicht mehr belasten. Über diese Statutenänderung werden die Stimmberechtigten voraussichtlich im Sommer anlässlich der Rechnungsgemeindeversammlung abstimmen können.
Über den Projekt- und Kreditantrag für die Umbau- und Sanierungsmassnahmen wird im Rahmen der Urnenabstimmung am 12. April 2015 befunden.
Gemeinderat und Zentrumskommission erachten das Projekt als notwendig und finanzierbar. Es ermöglicht die Erfüllung des gesetzlichen Versorgungsauftrages für die nächsten 30 Jahre.
Ein erläuternder Bericht zur Sanierung und zum Umbau Alters- und Pflegezentrum Stammertal wird Ihnen in den nächsten Wochen durch die Zentrumskommission Alters- und Pflegezentrum zugestellt.
Rico Broder, Gemeindepräsident