Editorial

Editorial der Ausgabe 137 vom 26. September 2014

Liebe Gemeindemitgliederinnen, liebe Gemeindemitglieder

der etwas verregnete Sommer 2014 ist Geschichte und macht, hoffentlich, einem schönen Altweibersommer Platz. Verdient hätten wir es, da der Sommer seinem Ruf nicht immer gerecht wurde und uns wieder einmal aufgezeigt hat, wie die technisch hochgerüstete Welt innert Kürze an ihre Grenzen kommt.

Die Einen können sich sicher noch daran erinnern, dass in den hiesigen Zeitungen zum Wassersparen aufgerufen wurde. Der Grund dieses Aufrufs lag am Unwetter vom 12. Juli 2014 und den starken Regenfällen vom 22. Juli 2014. Da wurde das Grundwasserpumpwerk Feldi, woher ein Teil unseres Trinkwassers stammt, bezüglich der Wasserqualität auf die Probe gestellt.

Die Gemeinde Thalheim ist Mitglied der Gruppenwasserversorgung Thurtal-Feldi. Dieser Wasserverbund wurde 1957 von den Gemeinden Adlikon, Altikon, Rickenbach, Ossingen und Thalheim gegründet und in den folgenden Jahren gebaut. 1981 schloss sich die Gemeinde Truttikon dem Verbund an. Somit werden rund 6500 Einwohner der erwähnten Gemeinden mit Trinkwasser aus dem gegründeten Wasserverbund versorgt.

In den letzten Jahren wurde der Schutzdamm zwischen der Thur und dem Binnenkanal durch das zuständige kantonale Amt verbreitert und erhöht, zudem wurden auf der Schutzdammseite die Verflechtungen verstärkt. Aufgrund dieser baulichen Schutzmassnamen floss nun das Hochwasser des Binnenkanals bei den beiden Vorfällen schneller in die Felder und auch in die Schutzzone unseres Pumpwerks. Dadurch wurde das Wasser im Bereich unserer Wasserfassungen getrübt und die den Pumpen vorgelagerte UV-Anlage stellte deswegen eine zu hohe Trübung des Wassers fest und legte unsere Wasserversorgung lahm, resp. die Pumpen ab. Dieser Missstand dauerte bis am 8. August 2014 an. In dieser Zeit kam das fehlende Trinkwasser von der Wasserversorgung der Gemeinde Wiesendangen.

Vor zwei Jahren stellte das Pumpwerk Feldi von der Beigabe von Javelwasser auf die UV-Anlage um. Dabei wird mittels ultravioletten Strahlen das Trinkwasser desinfiziert, resp. die mikrobiologische Reinheit des Trinkwassers garantiert. Die engmaschigen Kontrollen durch das Kantonale Labor garantieren uns eine 100 %ige Einhaltung der gesetzlich geforderten Trinkwasserqualität.

Die nun mehrtägige erfolgte Beeinträchtigung der Wasserqualität (Trübung des Wassers) stellt den Vorstand des Wasserverbunds vor grosse Herausforderungen. Es gilt nun, in Zusammenarbeit mit den zuständigen kantonalen Ämtern der Kantone Zürich und Thurgau geeignete Massnahmen zu treffen, damit ein solcher Vorfall nicht mehr eintritt.

Wie ich bereits eingangs des Editorials geschrieben habe, hat uns die Natur wieder einmal gezeigt, wer der Herr im Haus ist und wie schnell wir an unserem wichtigsten Lebensnerv, dem Wasser, getroffen werden.

Eine ausführliche Dokumentation über die Entstehung der Gruppenwasserfassung Thurtal-Feldi und die erfolgten Erweiterungen wurde 2009 in einer Festschrift festgehalten. Für Interessierte ist sie in der Gemeindeverwaltung gratis erhältlich.

In Hoffnung eines schönen Altweibersommers grüsst Sie der Fachverantwortliche für das Wasser

Peter Benz

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