Wir leben in einer Zeit, in der sich vieles rasant verändert und entwickelt. Technische Neuerungen erleichtern uns die Arbeit in fast allen Lebensbereichen; im Haushalt, im Büro, in der Landwirtschaft, in der Industrie, in Pflegeberufen usw.
Neue raffinierte technische Entwicklungen verändern unser Kommunikationsverhalten und die Art, wie wir unsere alltäglichen Arbeiten verrichten. Schauen wir auf die Art wie wir heute die Wege zur Arbeit, zum Einkaufen zurücklegen und wie wir heute unsere Freizeit verbringen, sehen wir, dass sich auch hier Vieles verändert hat.
Alltäglichen Gebrauchsgegenstände, Werkzeuge, Geräte die früher unentbehrlich waren, geraten in Vergessenheit oder fallen Entrümpelungen zum Opfer. Nur Wenige wissen heute noch, wie wichtig diese Dinge waren und wie man sie nutzte.
In diesem Beitrag wollen wir dem Thema «Werkzeuge» nachgehen. Wir versuchen darzustellen, welche Werkzeuge und Geräte für früher von Bedeutung waren und wie sich der Gebrauch im Laufe der Zeit verändert hat.
Zu Werkzeugen in Haus und Garten
Gemäss dem Sprichwort «Die Axt im Haus erspart den Zimmermann» waren und sind wohl die meisten Leute Zuhause mit einigen Werkzeugen ausgerüstet.
Mit Werkzeugen, die noch vor einigen Jahrzehnten zum Notwendigsten gehörten und recht nützlich waren, kommt man heute nicht mehr weit.
Dazu einige Beispiele:
Schraubenzieher
Wer früher drei oder vier Schraubenzieher verschieder Grösse besass, konnte fast alle Schrauben auf- oder zuschrauben. Sei dies beim Reparieren des Velos oder bei kleinen Reparaturen im Haushalt. Die Schrauben hatten Schlitze und liessen sich mit dem Schrauben-zieher lösen oder anziehen.
Heute ist dies kaum mehr möglich. Man braucht eine Vielfalt von verschiedenen Schraubenziehern und Imbus-Schlüsseln und selbst dann fehlt dem Hobby-Mechaniker oft das geeignete Werkzeug, um einen scheinbar kleinen Defekt zu beheben.
Bohrer
Handbohrer kommen nur noch selten zum Einsatz. Heute verwendet man in der Regel eine Bohrmaschine mit den entsprechenden Einsätzen und Geschwindigkeitsstufen und weiteren Raffinessen. Sie eignen sich zum Bohren von Holz, Metall oder Stein und zum Schrauben.
Säge
Verwendete man früher für Arbeiten im Haus und Garten verschieden Handsägen, behilft man sich heute sehr oft mit Stich- und Kettensägen. Bretter, Balken, Äste, Baumstämme werden nur noch selten von Hand gesägt.
Heckenschere
Auch die grossen Heckenscheren geraten in Vergessenheit. Heute werden Hecken und Büsche meist mit elektrischen Heckenscheren geschnitten.
Sichel und Handrasenmäher
Früher wurden kleinere Grasflächen ums Haus mit einer Sense, einer Sichel oder mit einem Hand-Rasenmäher gemäht. Heute kommen meistens Elektro- oder Motormäher zum Einsatz. Seit einigen Jahren kurven auch automatische, batteriebetriebene Rasen-Mähroboter über die Rasenflächen.
Werkzeuge in der Landwirtschaft
Die Vielfalt der Arbeiten, die auf einem Bauernhof ausgeführt werden und der Einsatz von Werkzeugen und Maschinen ist gross. Wir beschränken uns auf ein paar wenige Beispiele.
Sense, dängele, wetze
Früher war das Mähen von Gras und Getreide Handarbeit. Die Sense kam fast täglich zum Einsatz, um Gras zum Füttern der Kühe zu mähen. Im Heuet oder wenn das Korn gemäht wurde, hatten die Mäher Grosseinsatz.
Im Sommer begann ein Arbeitstag schon um vier Uhr und dauerte nicht selten bis spät in den Abend hinein. Zwischendurch hörte man von weitem wie die Sensen gedängelt und gewetzt wurden.
Mit der Sense mäht heute kaum noch jemand. Das Gras wird mit dem Motomäher gemäht, Getreide und Mais mit Mähdreschern.
Heugabeln und Rechen
Zum Aufladen des Grases, zum Heuen wurden verschiedene Heugabeln und Rechen eingesetzt, Gabeln verschiedener Grösse mit drei oder mehr Zinggen oder mit kürzeren oder besonders langen Stielen. Mit den grossen, langen Ladegabeln wurden die Heuwagen (Heufuder) beladen. Es kamen auch verschiedene Arten von Rechen zum Einsatz, die einen zum «mädle», die andern zum Zusammennehmen.
Gut funktioniert hat das Heuen jedoch nur, wenn viele Leute mit Hand anlegten, die ganze Familie, Kinder und Grosseltern, Verwandte und Bekannte.
Die Zeiten haben sich geändert. Heute werden zum Heuen und Ernten fast ausnahmslos Traktoren und Maschinen eingesetzt. Das leicht angetrocknete Gras wird siliert, Heu wird in Ballen gepresst und maschinell verladen. So können enorme Mengen dieses Futters mit relativ wenig Personal geerntet und eingebracht werden.
Werkzeug zum Holzen
Früher waren die Waldarbeiter mit einer Reihe einfachen Handwerkzeugen ausgerüstet:
Mit verschiedenen Beilen, Äxten, Spalthammer und Spaltkeilen, Baumsägen, Kehrhaken, Schälmesser, Gertel, Bürdelibock usw.
Damit wurden Bäume gefällt, entastet, für die Weiterverabeitung auf die Länge zugeschnitten, oder für Brennholz gespalten.
Heute kommen beim Fällen der Bäume leistungsstarke Motorsägen zum Einsatz oder grosse spezialisierte Wald-Maschinen, die in der Lage sind Bäume zu fällen, zu entasten, zu schälen, abzulängen und mit riesigen Greifarmen für den Abtransport zu verladen.
Zurück bleiben Berge von Ästen die später gehäxelt werden oder selten noch von Hand zugeschnitten und auf dem Bürdeli-Bock gebündelt werden.
Entwicklung und Veränderungen überall
Die Aufzählung der Werkzeuge und Geräte die ausgedient haben, könnte noch viel weiter ausgeführt werden. Die Auswirkungen sind wirklich in allen Lebensbereichen spürbar. Und fast überall hinterlässt die rasante Entwicklung der Elektronik ihre Spuren.
Arbeitswerkzeuge im Büro
Wer kann sich heute noch ein Büro ohne Computer vorstellen, ohne effiziente Fotokopierer, Geschäftskontakte ohne Handy?
Die alten mechanischen Schreibmaschinen haben ausgedient, ebenso die blauen Durchschlagpapiere, Wachsmatrizen-Drucker und Korrekturlack, Radierschablonen, Tipp-ex und auch die Telefone mit Wählscheibe.
Arbeitsabläufe und Werkzeuge haben sich in den letzten Jahrzehnten enorm verändert. Manches was uns früher unentbehrlich schien wird heute kaum noch gebraucht, manche Werkzeuge werden allenfalls noch als Dekorationsobjekte in Ehren gehalten.
Mit all den Errungenschaften der Technik der Motorisierung und Elektronik können wir heute vielerlei Arbeiten leichter bewältigen. Ob es uns damit wirklich nachhaltig besser geht als Früher, ist eine andere Frage.
wjo