Viele interessieren sich für die Pflanzenheilkunde

Liebe Dorfbewohnerinnen und Dorfbewohner

Ich möchte mich herzlich bei Ihnen für die positiven Rückmeldungen und die anregenden Gespräche bedanken. Es ist schön zu wissen, dass sich so ­viele Menschen für die Pflanzenheilkunde interessieren. Das Interesse hat mich motiviert, mit meinen Texten weiterzumachen.

Im letzten Kurs meiner Weiterbildung im Dezember haben wir wichtige Pflanzen für das Immunsystem und zur Unterstützung bei Infektionen kennen gelernt. Genau zur richtigen Zeit, sind doch aktuell so viele Menschen von Erkältungskrankheiten geplagt.

Zu Beginn einer Erkältung oder eines Grippalen Infekts reagiert der Körper häufig mit Fieber. Dieses sollte nicht unterdrückt werden, weil bei erhöhten Temperaturen die meisten Viren vermehrungsunfähig werden. Bei Temperaturen zwischen 38 °C und 39 °C ist unser Immunsystem optimal aktiviert. Diesen Zustand können wir mit Bettruhe und schweisstreibenden Tees unterstützen. Holunder- und Lindenblüten sind zwei heimische Pflanzen, die bei ersten Anzeichen einer Erkältung heiss getrunken werden können. Auch Ingwer ist ein bewährtes Mittel gegen Erkältungskrankheiten. Bezüglich der Trinkmenge empfehle ich immer auch den Urin zu beobachten. Ist dieser konzentriert und gelb gefärbt, sollte mehr getrunken werden.

Im Unterricht haben wir gemeinsam einen vier Räuber-Essig hergestellt. Ich weiss es nicht, ob ich es diesem Essig zu verdanken habe, dass ich an Silvester als einzige in unserer Familie nicht mit Grippesymptomen im Bett gelegen bin. Das Rezept dieses Essigs basiert auf einer Geschichte aus der Pestzeit. Vier Räuber wurden nach Plünderungen in den Häusern der Pestkranken gefasst und zum Tode verurteilt. Da die Räuber den Grund preisgaben, warum sie sich bei ihren Raubzügen nicht ansteckten, wurden sie laufen gelassen. Der Essig, den sie tranken und mit dem sie sich einrieben, hatte sie gemäss der Legende von der Pest verschont. Das Rezept haben wir mit 150 ml Essig und den entsprechend reduzierten anderen Zutaten hergestellt. Diese Menge reicht für eine Person über den Winter. Alle Zutaten können in einem Konfiglas an sonnengeschützter Lage aufbewahrt werden. Jeden Tag einmal durchmischen und nach 2 bis 3 Wochen absieben. Ein Teelöffel des aufgefangenen Essigs kann man in den Wintermonaten in 3 dl Wasser trinken oder den Essig in kleineren Mengen ins Salatdressing geben und so geniessen.

Da die Rekonvaleszenz bei Erkältungskrankheiten und Grippalen Infekten häufig mit viel Geduld verbunden ist, habe ich zur Unterstützung in der Drogerie einen Sanddornsirup gekauft. Das darin enthaltene Vitamin C unterstützt das Immunsystem. Weiter habe ich den Kindern ein Frischpflanzen-Präparat aus Rotem Sonnenhut zur Steigerung der körpereigenen Abwehr gegeben. Auch Rosmarin in einem Tee unterstützt unseren Körper beim Gesundwerden.

Hat jemand den Dokumentarfilm «Unser Hirn ist, was es isst» gesehen? Dieser Film zeigt sehr eindrücklich, dass wir dem Essen in unserem Leben wieder mehr Priorität zuordnen sollten. Was wir essen, hat einen grossen Einfluss auf unser körperliches und psychisches Wohlbefinden. In der Schweiz leben viele Menschen, die beispielsweise Probleme mit der Verdauung haben. Hier kann mit der Ernährung viel erreicht werden. Wer eher unter Verstopfung leidet, dem empfehle ich jeden Morgen einen Esslöffel Leinsamen zusammen mit 3dl Wasser einzunehmen und viele Ballaststoffe zu essen. Bewegung und genügend trinken nicht vergessen.

Jetzt wünsche ich allen gute Gesundheit fürs neue Jahr 2023.

Regula Schubiger

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