Fünftagewoche in den Schulen?
Dieses Traktandum steht seit kurzem in vielen Gemeinden zur Diskussion. Und wie bei den meisten Sachfragen gibt es auch hier Gründe dafür – und ebenso viele Gründe dagegen. Ähnliche Diskussionen sind vor einigen Jahren für oder gegen den Herbstschulbeginn schon gelaufen. Was mich nachdenklich stimmt, ist, dass als Argument für den Herbstschulanfang gesagt wurden, der Schulbeginn müsse in der ganzen Schweiz einheitlich werden. Andererseits gibt es so und so viele Gegebenheiten, die dann wieder sehr auseinander gehen können, wie zum Beispiel die verschiedenen Ferientermine, wenn die Kinder der gleichen Familie verschieden Schulstufen an verschiedenen Orten besuchen, zum Beispiel auch die sogenannten «Heuferien» (auch wenn kaum mehr ein Kind beim Heuen helfen muss). Und wenn die Fünftagewoche am einen Ort besteht, am anderen nicht – wo bleibt da die Logik?
Wenn nun in Wiesendangen die Oberstufenschüler Unterschriften gegen die Fünftagewoche gesammelt haben, so sagt dies doch einiges darüber aus, was den Schülern selbst genehm ist. Dazu ja auch ihr Kommentar: Wir werden nicht gefragt. Ob der Beschluss des Regierungsrates, diesen Entscheid den einzelnen Gemeinden zu überlassen, gut oder weniger gut war (ist), wird die Zukunft weisen…
Nach der Abstimmung über den Herbstbeginn wurde vom Kirchenrat die Verschiebung der Konfirmation vom Palmsonntag (ev. auch eine Woche vorher) auf einen Termin «irgendwann im Juni oder Juli» verfügt. Unterdessen hat sich gezeigt, dass dieser Entscheid nicht glücklich war: Man hat den Eindruck, dass es im Frühsommer so viele Anlässe gibt, dass es fast ein Glücksfall ist, wen sich für die Konfirmation noch ein freies Datum ergibt. Palmsonntag – Konfirmation. Hier und dort entschliesst sich eine Gemeinde, für diesen Anlass zum Palmsonntag zurückzukehren.
In unserer von Unruhe und rasanten Veränderungen aller Art geprägten Zeit ist es gut und nötig, wenn es im Jahreslauf noch einige Fixpunkte gibt.
Els Morf