Sag mir, wo die Steine sind…

Steine haben es in sich. Als Kinder mussten wir im Acker Steine in Körbe auflesen und zusammentragen, um die Arbeit im Feld für Pferd und Pflug ringer zu machen, den Acker vor allzuvielen Steinen zu entlasten. Wir haben aber auch mit den Ackersteinen gespielt, haben damit Häuser gebaut und Gärten angelegt.

Steine haben mich schon immer bezaubert. Was für seltsame Zeichnungen ein gewöhnlicher Kieselstein haben kann! Und die Formen, wie verschieden sie sind! In den Bächen, an der Thur, erstaunlich, was sich da alles finden lässt. Und wenn man sich noch auf Versteinerungen und Mineralien, Kristalle einlassen würde!

Kein Wunder, kommen «angefressene» Strahler nicht mehr los davon. Auch ich bin schon stundenlang in einer Ausstellung herumgewandert, um alle die Sehenswürdigkeiten und Kunstwerke der Natur zu bewundern. Die Durchsichtigkeit der Kristalle, die Farbenspiele der Rosenquarze, Turmaline, Amethysten und, und… Man kann nie genug staunen und sich über die Vielfalt der Formen und Farben freuen.

Hie und da finde ich auf einer Wanderung Steine mit einer besonderen Form, einer faszinierenden Zeichnung, welche ich als Andenken nach Hause nehme. Allerdings nicht so grosse, die ich in einem Auto mitnehmen könnte, um sie in meinen Garten zu stellen.

Jeden Frühling, jeden Herbst sieht man an den Ackerränden mehr oder weniger grosse Haufen von Steinen aufgetürmt. Diese sind allerdings nicht von Kindern aufgelesen und zum Spielen aufgehäuft worden. Mit den heutigen, grossen Maschinen werden die Steine aus grösserer Tiefe und von grösserem Kaliber zutage gefördert.

Ich meine, irgendwo gelesen oder gehört zu haben, dass Steine im Boden die Funktion haben, Wärme zu speichern, den Wasserhaushalt zu regeln, Mineralien abzugeben, Bodenverdichtungen zu verhindern.

Und trotzdem häufen sich jedes Frühjahr, jeden Herbst wieder neue Steine an den Äckern. Ob es in Abwandlung eines bekannten Liedes einmal heissen wird: Sag mir, wo die Steine sind, wo sind sie geblieben…?

Els Morf

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