Am siebten Februar 1996 sind es fünfundzwanzig Jahre her seit der Einführung des Frauenstimm- und Wahlrechts auf eidgenössischer Ebene. Dieses Ereignis ist der Anlass für verschiedene Beiträge in Zeitungen, Radio und Fernsehen. Im Radio kann man im Januar und Februar unter dem Titel «Frauen Stimmen» eine Reihe von Sendungen hören: «25 Frauen für 25 Jahre» stellt Frauen, die sich in ganz verschiedenen Sparten – in den Sport, in die Wissenschaft, ins Kunstschaffen, sogar in solch typische Männerdomänen wie das Fliegen eines Militärflugzeugs – vorgewagt haben, vor.
Das eidgenössische Stimmrecht allerdings bedeutete für die Frauen der Landsgemeindekantone immer noch ein Abseitsstehen in kantonalen Belangen. Das muss schon seltsam gewesen sein. Als es dann endlich vor etwa zwei Jahren soweit war, dass auch die Frauen an der Landsgemeinde teilnehmen konnten, lief die ganze Sache harmonisch und reibungslos. «Es war, und das haben sogar die Gegner gefunden, wie wenn es immer so gewesen wäre…», lese ich.
1959 war eine Vorlage haushoch abgelehnt worden.
1966 ging nochmals eine Abstimmung bachab. Unsere älteste Tochter war damals mit einem Kleber auf der Schulmappe – «Manne, s isch Zyt für e grosszügigs Ja» – nach Winterthur zur Schule gegangen.
Die Gemeinde Thalheim wurde damals «dank» dem prozentual geringsten Anteil der Ja-Stimmen im Kanton Gegenstand einer Bildreportage in der «Woche». Nicht zur Freude der Gemeindebehörden. Die Tücke des Zufalls hatte es gewollt, dass an jenem Sonntagnachmittag weder der Gemeindepräsident noch eine andere Prominenz für ein Interview zu erreichen war und sich der Reporter mit den Aussagen einiger Jasser im «Thurtal» und der besagten neunzehnjährigen Schülerin begnügen musste.
Nun, die Zeit hat auch diese Wogen wieder geglättet.
Unterdessen sind in vielen Gremien und langsam auch in politischen Ämtern Frauen eingezogen. Irgendwann wird die Zeit, da dies völlig normal und selbstverständlich ist, da sein.
Els Morf