Billig wird teuer – warum Thalheim beim Schulhaus auf den Holzbau setzen muss
Am 28. September 2025 steht Thalheim eine wichtige Entscheidung bevor: Soll die Gemeinde ein neues Schulhaus als Container-Lösung für 1,5 Millionen Franken kaufen oder für 2,5 Millionen Franken einen Holzbau errichten? Auf den ersten Blick mag die Container-Variante günstiger wirken. Doch sie ist nur eine kurzfristige Lösung mit hohen Folgekosten. Wer heute dafür stimmt, entscheidet sich für eine Sparübung, die uns in 10 oder 15 Jahren wieder einholt.
Der Holzbau ist alles andere als Luxus
Der Holzbau wurde in unserer Gemeinde als die teurere Variante «angepriesen». Doch im Vergleich zu Schulhäusern in anderen Gemeinden ist er ausgesprochen günstig. Beim Raumbedarf und der Ausstattung wurden bewusst Kompromisse gemacht, damit das Projekt bezahlbar bleibt. Von Luxus kann keine Rede sein. Im Gegenteil: Es handelt sich um einen kostengünstigen Bau mit einer langen Lebensdauer, bei dem der Spardruck unserer Gemeinde richtigerweise nicht spurlos vorbeizog. Eine teure Variante mit «mehr als nötig» steht gar nicht erst zur Diskussion.
Kurzfristig günstig heisst langfristig teuer
Holz steht für kurze Bauzeit, gutes Raumklima und niedrige Energiekosten. Ein solches Gebäude ist kein Kostenfaktor, sondern ein langfristiger Gewinn – finanziell, ökologisch und gesellschaftlich. Ein Schulhaus ist kein Konsumgut, das man einmal kauft und dann wieder wegwirft. Es ist zentrale Infrastruktur, ein dauerhafter Wert für die Gemeinde, der Jahrzehnte Bestand hat. Entscheidend sind nicht zuletzt tiefe und berechenbare Folgekosten.
Die Container-Lösung mag billiger erscheinen, ist aber nichts anderes als ein Provisorium. Sie verursacht vom ersten Tag an höhere Unterhalts- und Energiekosten, weil Heizung und Kühlung ineffizient sind. Vor allem aber ist sie nicht auf Dauer ausgelegt: Nach 15 Jahren steht Thalheim mit grosser Wahrscheinlichkeit wieder vor der gleichen Frage – und muss erneut einen Millionenbetrag ausgeben.
Wer glaubt, mit Containern Geld zu sparen, täuscht sich. Wir sparen nicht, wir verschieben nur die Kosten und zahlen am Schluss doppelt.
Schule ist Herz und Visitenkarte der Gemeinde
Ein Schulhaus ist mehr als Mauern und Dächer. Es ist ein Symbol dafür, welchen Stellenwert Bildung für uns hat. Hier verbringen unsere Kinder ihre wichtigsten Jahre, hier entsteht Gemeinschaft, hier wächst die Zukunft von Thalheim. Unsere Kinder verdienen Räume, in denen man gerne lernt, arbeitet und wächst. Container dagegen stehen für Enge, Übergangslösungen und das Gefühl: «Das reicht schon.» Doch reicht es wirklich – für 30 oder 40 Jahre? Oder braucht es nicht vielmehr ein starkes Fundament, auf das auch kommende Generationen aufbauen können?
Die Standortattraktivität ist nicht zu unterschätzen
Lehrpersonen im Kanton Zürich verdienen überall gleich viel – unabhängig von der Gemeinde. Ob sie nach Thalheim kommen, entscheidet deshalb nicht der Lohn, sondern die Infrastruktur. Lehrkräfte wollen zeitgemässe, funktionale Räume – nicht karge Container mit lauten Klimaanlagen im Sommer und Zugluft im Winter.
Gemeinden mit schlechten Schulräumen haben es schwer, qualifizierte und motivierte Lehrpersonen zu finden. Die Folge ist sinkende Unterrichtsqualität – ein Preis, den vor allem die Kinder zahlen. Auch Eltern wissen das. Für sie ist die Qualität der Schule ein entscheidendes Argument bei der Wahl des Wohnorts. Ein gutes Schulhaus macht Thalheim attraktiv, stärkt die Vereine und das Dorfleben und unterstützt nicht zuletzt die Immobilienpreise. Davon profitieren alle. Ein Container-Signal bewirkt genau das Gegenteil.
Fazit: Container sparen am falschen Ort
Die Abstimmung am 28. September 2025 ist keine Wahl zwischen zwei ähnlichen Lösungen. Sie ist eine nicht umkehrbare Richtungsentscheidung: Provisorium oder Zukunft.
Container mögen kurzfristig Geld sparen, doch sie kosten langfristig mehr und senden das falsche Signal. Der Holzbau ist keine Luxuslösung, sondern die verantwortungsvolle Investition, die Thalheim stark macht – für Generationen.
Ein Schulhaus aus Holz ist ein Schulhaus mit Herz und Verstand. Und genau das braucht Thalheim jetzt.
Gehen Sie am 28. September 2025 an die Urne.
Florian Schubiger
