Die viertägige Turnfahrt nach Innsbruck

Da wir am Turnfest 2022 viel Geld verdient hatten, spendierte der Turnverein eine viertägige Turnfahrt. So fuhren dreissig Turner und Turnerinnen an einem nebligen Donnerstagmorgen, dem 19. September 2024, um 7 Uhr Richtung Innsbruck los. Nach vier, fünf Stunden Fahrt mit dem Car erreichten wir (Innsbruck) pünktlich aufs Mittagessen. Im sonnigen Gärtchen der Jugendherberge assen wir unser mitgebrachtes Picknick. Danach machten wir uns auf, um in der Stadt Mister X zu spielen.

Von insgesamt sechs Gruppen wurde eine Mister X Gruppe festgelegt, diese durfte 15 Minuten vor den anderen losgehen. Alle anderen Gruppen sollten versuchen die Mister X Gruppe zu finden, dafür war die Fahrt mit den öffentlichen Verkehrsmitteln vorgesehen, für welche wir ein Ticket über die ganzen vier Tage besassen. Alle 15 Minuten musste jede Gruppe ihren Standort teilen. Zwei Stunden sollten wir dieses Spiel spielen, um die Stadt ein bisschen besser kennenzulernen.

Als wir nach 15 Minuten losgehen wollten, fehlte die Hälfte, da in dieser langen Wartezeit der Durst gross geworden war. Sobald alle sich wieder eingefunden hatten, machten sich nahezu alle Gruppen auf den Weg mit dem Tram Richtung Inn, da die Mister X Gruppe dort in der Nähe ihren Standort geteilt hatte. 15 Minuten später waren fast alle sehr nahe beieinander in der Nähe des Flusses. Somit waren die Anderen nahe am Ziel, den Mister X zu schnappen.

Meine Gruppe jedoch war noch kaum 100 Meter vom Start entfernt. Von der Angst getrieben, nicht mehr ernst genommen zu werden, mussten wir uns etwas einfallen lassen. Das Stichwort E-Trotti brachte uns auf einen Gedanken. Obwohl wir ein Ticket für die ÖV besassen und Trottinetts nicht gerade billig waren, suchten wir die nähere Umgebung ab. Eingeparkt von Autos fanden wir die Trottinetts. Mit diesen sausten wir Richtung Inn. Jedes Mal, wenn die Mister X Gruppe ihren Standort teilte, waren wir ihnen ein Stück näher. Nur noch ein paar hundert Meter fehlten. So schnell wir konnten durchquerten wir einen Park. An einer Kreuzung wussten wir nicht mehr, in welche Richtung wir flitzen sollten. Wir entschieden uns glücklicherweise für den Veloweg und nicht die Hauptstrasse. Denn als wir diesem folgten, sahen wir eine Gruppe auf einem Parkplatz ausruhen. Sie duckte sich, doch ein Sonnenhut blieb sichtbar, an dem wir sie sofort erkannten: die Mister X Gruppe! Auch sie waren mit Velos anstatt den ÖV unterwegs. Als grosse Gruppe zogen wir weiter, doch es gelang niemandem mehr uns zu finden.

Später assen wir in einem kleinen Restaurant. Das Essen schmeckte uns sehr gut, aber leider waren die Pommes sehr knapp bemessen. Weiter zogen wir zum Lasertag. Wir amüsierten uns prächtig und liessen den erlebnisreichen Tag im hauseigenen Café ausklingen.

Am Freitag um 9 Uhr startete unser Wandertag. Wir fuhren mit der Zahnradbahn bis zur Bergstation und wollten von dort aus den Goetheweg laufen. Zuerst hatte es nur ein kleines Schneefeld und wir stapften frohen Mutes weiter. Doch als nach fünf Minuten noch keine Aussicht auf schneefreies Wandern war und wir hinter uns öfters Angstschreie hörten, traten wir den Rückweg an.

Da somit unser offizielles Programm für diesen Nachmittag abgebrochen wurde, verschwand immer wieder ein Teil unserer Gruppe. Einige wollten trotzdem wandern und machten sich in verschiedene Richtungen auf den Weg. Andere zogen es vor, erstmal etwas zu essen und zu trinken.

Wir trafen uns um 19 Uhr in einem italienischen Restaurant für das Abendessen, wo wir sehr gut bedient wurden. Danach verbrachte ein Teil den Abend und Beginn des nächsten Morgens in einer Bar, während die anderen in einem Pub verweilten.

Samstagmorgen, 11 Uhr: Zeit sich auf den Weg zur Skischanze zu machen. Alle, ausser Lars, spazierten von der Bushaltestelle zum vermeintlichen Treffpunkt. Nach kurzen Unsicherheiten stellten wir fest, wo der richtige Eingang war und liefen weiter. Dort wartete Lars schon ungeduldig mit seinem E-Trotti auf uns.

Die Führung bei der Bergisel Schanze, war sehr unterhaltsam. Thomas, ein Skispringer, zeigte uns sein Können. Ein anderer Mann präsentierte uns Details und Daten. Während der kurzweiligen Führung, durften wir die Skisprünge von unten, neben der Absprungschiene und ganz oben aus betrachten.

Anschliessend assen wir ganz oben im Turm der Skisprungschanze. Wir hatten die Wahl zwischen köstlichen Käse-Knöpfli und der Tiroler Spezialität Gröstl. Die Aussicht im Restaurant war – im Vergleich zum nachfolgenden Panoramaweg – atemberaubend. Auf besagtem Weg bewunderten wir lange die österreichische Autobahn, bis wir dann das Bergpanorama geniessen konnten.

Am Abend besuchten wir alle zusammen einen Cocktailkurs, ausser Reti war «random» am Wandern. Im Kurs lernten wir unter anderem wie man einen «Manhattan», «Blue Lady» oder «Bahamas» mixt.

Ein wilder Abend folgte, an dem einige meinten im Casino ihr grosses Geld zu verdienen. Es gab eine lustige Szene rund um das Amt des DJs. Aber irgendwann fanden doch alle irgendwie zurück.

Müde standen wir am Sonntagmorgen auf, packten aber trotzdem zügig unsere Sachen, denn schon um 9 Uhr fuhr der Car los. Unterwegs legten wir bei der Hoch Imst einen längeren Halt ein. Wir wanderten durch die imposante Rosengartenschlucht, mit Hängebrücken und Wasserfällen. Oben angekommen, gönnten wir uns das wohlverdiente Mittagessen. Danach rodelten wir auf der angeblich längsten Rodelbahn Europas hinunter. Es entstand ein kleiner Stau, weil die «schnellsten» Rodler Europas das Tempo doch nicht so gut mit ihrem vollen Magen vereinbaren konnten.

Anschliessend fuhren wir, grösstenteils schlafend, die letzten Stunden unserer Heimreise. Pünktlich aufs «Zvieri» kehrten wir von unserer Internationalen Turnfahrt zurück.

Es waren erlebnisreiche Tage, wir werden uns immer mit einem Schmunzeln daran erinnern.

Anna Bischof

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