Die Vögel schlafen schon und trotzdem fliegt da etwas kleines, flatteriges ums Haus herum. Das Tier bemerkt man kaum, es fliegt schnell und wendig, sucht immer wieder die schützende Dunkelheit von Hecke und Bäumen, Geräusche sind so gut wie keine zu hören. Trotz alledem: Möglicherweise schläft dieses Tier genau so still und unauffällig, wie es nachts durch das Dorf jagt, tagsüber unter Ihrem Dach.
Die Rede ist von der Fledermaus. Sie jagt in der Dämmerung und während der Nacht in Siedlungen, an Gewässern, in Wäldern, um Hecken und Baumgruppen. Tagsüber zieht sie sich in ihr sogenanntes Tagesschlafversteck zurück, was ein Fledermauskasten, eine Spalte oder ein Hohlraum in und an Bäumen und Gebäuden, oder ein warmer Dachstock sein könnte. In der Dämmerungszeit fliegen Fledermäuse aus und sind manchmal direkt um ihr Quartier in Schwärmen zu beobachten. Sie fressen Insekten, welche sie durch ihr Echoorientierungssystem aufspüren und hauptsächlich im Flug erbeuten. Dazu stossen sie Rufe aus, welche die Lautstärke eines Presslufthammers erreichen, jedoch für uns Menschen kaum hörbar sind, da unser Hörvermögen nicht bis in die Tonlage dieser Ortungsrufe reicht. So bleiben Fledermäuse also sehr heimlich und sind oft nur durch ihre Spuren auffindbar. Solche Spuren sind beispielsweise Kot auf dem Boden oder auf Fenstersimsen der trocken ist und krümelt, wenn er zerrieben wird. Auch sogenannte Fressplätze können eine Spur sein: Einige Arten tragen ihre Beute an einen geschützten Ort, hängen sich an den Füssen auf und bereiten ihre Beute zu: Die ungeniessbaren Insektenteile wie grössere Flügel werden abgetrennt und fallen gelassen. Insektenflügelanhäufungen können also auch Hinweise auf die Anwesenheit einer Fledermaus sein.
Als lokale Fledermausschützende sind wir neu direkte Ansprechpartner bei Fledermaus-Findlingen, also verletzten, verirrten, flugunfähigen oder toten Tieren. Gerne beantworten wir Fragen zur Fledermaus in Haus, Garten und privaten Waldstücken und freuen uns sehr, wenn Sie uns Beobachtungen von gehäuftem Vorkommen von Fledermäusen melden. Alle 30 in der Schweiz lebenden Arten sind geschützt, einige vom Aussterben bedroht, daher können Meldungen von Fledermäusen und falls notwendig fachlich gestützte Beratung und Lösungsfindung insbesondere von Fledermausquartieren in Haus und Garten eine grosse Hilfe für die Tiere sein.
Zukünftig werden wir Sie in regelmässigen Abständen über aktuelle Themen betreffend Fledermäuse informieren und öffentliche Exkursionen und Infoveranstaltungen durchführen.
Über den Natur- und Vogelschutzverein Altikon sind folgende Aktivitäten betreffend Fledermäuse fürs Jahr 2025 geplant:
- Abendseglerexkursion: 23.04, Verschiebedatum 30.04.
- Kastenputzete im Altiker Schlattwald: 01.11.
Bei Interesse beachten Sie die Website des Vereins: www.natur4ort.ch
Wir freuen uns auf gute Zusammenarbeit.
Michael Wosahlik
079 356 95 27, m.wosi@gmx.ch
Stefanie Schneider
079 356 81 91, steffie.schneider@hotmail.ch
Falls keine Erreichbarkeit im Falle von verletzten oder verirrten Tieren: Fledermausschutz Not-Tel: 079 330 60 60
Stefanie Schneider