Mitte November fand nicht nur der Andelfinger Jahrmarkt statt, sondern jeweils auch zwei Weiterbildungstage für die Lehrpersonen der Sekundarschule. Vier verschiedene Themen standen dieses Jahr auf der Agenda, davon zwei im Bereich Schulentwicklung, allerdings so spät nach Redaktionsschluss, dass davon nichts berichtet werden kann.
Herausfordernde Gespräche
Gespräche mit Schülerinnen und Schülern, mit Kolleginnen und Kollegen, mit Eltern und anderen sind ein fester Bestandteil des Lehrberufes – und oft eine Herausforderung. Deshalb beschäftigten sich die Lehrpersonen für einen halben Tag unter der Leitung von Michael Freudiger von der Firma KrisenKompetenz GmbH mit gelingender Kommunikation in schwierigen, konfliktträchtigen Situationen. Im Mittelpunkt standen die Fragen, wie es gelingt, dass Botschaften klar ankommen, wie man verhindern kann, dass ein Gespräch eskaliert bzw. wie es konstruktiv bleibt, auch wenn die Ansichten auseinandergehen. Die Teilnehmenden arbeiteten mit praxisnahen Beispielen und übten, wie kritische Rückmeldungen formuliert und Gespräche positiv gelenkt werden können.
Burnoutrisiko
Für eine Sache zu brennen, beispielsweise leidenschaftlich mit der Schule verbunden zu sein, kann brandgefährlich sein, zeigte sich Michael Freudiger im zweiten Workshop überzeugt. Die psychische Belastung und das Risiko für Burnout sind bei Lehrpersonen hoch. Und so gab der versierte Psychotherapeut, Notfallpsychologe und Supervisor Freudiger Antworten darauf, wie erste Anzeichen eines Burnouts erkannt werden können und wie darauf reagiert werden kann, damit Lehrkräfte vor einer anhaltenden Erschöpfung bewahrt werden können. Er gab Tipps, wie Mitarbeitende auf Anzeichen von Überforderung und Burnout angesprochen werden können, und zeigte auf, dass die Krankheit nur bedingt mit einer hohen Arbeitsbelastung zu tun hat, sondern dass das Arbeitsumfeld und das Klima innerhalb der Schule genauso zentral sind.
Auch in diesem Workshop legte Michael Freudiger viel Wert auf den Austausch unter den Lehrpersonen. Daneben wurden praxisnahe Methoden und Übungen ausprobiert, welche die Lehrkräfte für den Alltag stärken sollen, beispielsweise einfache Entspannungsübungen aus der Progressiven Muskelrelaxation.
Wir sind überzeugt, dass in einer Zeit, in der das Risiko für Burnout auch im Bildungswesen steigt, beide Workshops einen Beitrag zur Gesunderhaltung und zur Motivation der Lehrpersonen leisten. Wird das Gelernte umgesetzt, kann es nicht nur die Kommunikation im Beruf verbessern, sondern auch das Wohlbefinden und die Leistungsfähigkeit der Lehrpersonen langfristig stärken, auch in einem Team, dass das Arbeitsumfeld und das Klima als gut charakterisiert.
Cornelia Roth und Balz Schenker, Co-Schulleitung