Der Wind bläst nun schon seit Jahrtausenden, wenn nicht Jahrmillionen und was macht die Menschheit daraus? Nichts bis nicht viel. Auch in der Schweiz (notabene dem global innovativsten Land) ist man gefangen im Erdölverbrennen und in der Atomenergie.
Wie war das doch gleich? Im letzten Herbst wurden wieder Jod-Tabletten an die Bevölkerung im Umkreis von fünfzig Quadratkilometern verteilt. Wer ausserhalb der fünfzig Kilometer wohnt, bekommt sie dann im «Ereignisfall» vom Kanton zugestellt. Die Atomkraftwerke sind also sprichwörtlich eine todsichere Energiequelle (Three Mile Island 1979, Tschernobyl 1986, und Fukushima 2011, rund 300 Quadratkilometer sind heute noch Sperrgebiet). Wie sähe das aus in der dichtbesiedelten Schweiz? Solange die Menschheit den Kernfusions-Reaktor noch nicht beherrscht, ist die Kernenergie keine Alternative zu der erneuerbaren Energie.
Um unser mittelfristiges Energieproblem zu lösen, sind erneuerbare Energien zwingend notwendig. Windräder «ernten» die Windenergie Sommer und Winter, bei Tag und Nacht, bei Nebel und bedecktem Himmel. Eigentlich immer, wenn es windet (ab drei Metern pro Sekunde; entspricht zehn Kilometer pro Stunde). Ein modernes Windrad produziert im Laufe eines Jahres Strom für 6000 bis 8000 Einwohnerinnen und Einwohner.
Damit lassen sich 2,5 bis 3,5 Millionen Liter Erdöl bzw. Benzin sparen.
Und das Beste beim Windrad ist, dass die Wertschöpfung in der Schweiz, im eigenen Kanton, in der eigenen Gemeinde, ja sogar bei jedem einzelnen von uns bleibt. Mit einem Bürgerwindpark-Konzept ist das realisierbar. Selbstverständlich wird für jede Standortwahl einer Windenergieanlage vorgängig zwingend eine Umwelt-Verträglichkeitsprüfung (UVP) durchgeführt. Es gibt also mitnichten eine willkürliche Standort-Bestimmung.
Wir werden also unabhängiger vom Ausland, verbrennen weniger fossile Brennstoffe, Öl und Gas, mit all seinen negativen Auswirkungen (Luftverschmutzung, CO₂, Öl-Teppiche von gekenterten Tankern etc.). Apropos Öl, entstanden vor 150 Millionen Jahren zu Zeiten, als Dinosaurier unsere Mutter Erde bevölkerten, und wir wissen heute nichts Besseres, als das schwarze Gold mehrheitlich zu verbrennen, man kann wahrhaftig Wertvolleres daraus herstellen!
Zwischen Wissen und Tun besteht bekanntlich eine grosse Kluft. Wir wissen schon lange, dass wir etwas gegen den Klimawandel tun sollten, aber wir machen es nicht. Zumindest nicht so, wie es uns die Wissenschaft empfiehlt.
Am 9. Juni findet die eidgenössische Volksabstimmung «Bundesgesetz für eine sichere Stromversorgung mit erneuerbaren Energien» statt. Entscheiden wir uns also zwischen: Energie-Abhängigkeit vom Ausland und schicken unser gutes Geld den Öl-Scheichen, Oligarchen und Öl-Multis oder investieren in saubere erneuerbare Energien mit einer Wertschöpfung in der Schweiz.
August Morf
Empfohlene Links zum Thema:
- www.pro-wind-zh.ch
- www.fvw-weisslingen-russikon.ch
- www.verenafohren.de — liefert seit sechs Jahren (2018) zuverlässig Strom für 20’000 Menschen
- www.energieschweiz.ch
- www.suisse-eole.ch