Erwartungsfroh stieg an diesem strahlend schönen Donnerstagmorgen, am , 25. August 2022, eine ansehnliche Gruppe von 32 Personen aus unseren beiden Dörfern in den ankommenden Reisebus der Firma Moser. Der Chauffeur M. Eschmann hiess uns humorvoll willkommen. Die Aktiv- und Passivmitglieder des Gemischten Chors, Ehemalige und weitere Befreundete wollten nochmals eine gemeinsame Reise wagen. Unser früherer langjähriger Mitsänger Hans Loner wohnt seit einiger Zeit in Schwanden und wollte uns gerne einige Flecken des Glarnerlands zeigen. Die Route führte durch die abwechslungsreiche Hügellandschaft des Toggenburgs, über den Ricken und quer durch die weite Linthebene dem Glarnerland entgegen. Bei Näfels wechselt die Landschaft abrupt: Plötzlich fand man sich zwischen hohen Felswänden, beinahe schienen sie sich über dem Car zu schliessen.
Zügig erreichten wir Linthal und somit die Talstation der Standseilbahn nach Braunwald. Hans Loner erwartete uns bereits, er hatte schon die Fahrkarten besorgt. Nach siebenminütiger Fahrzeit befanden wir uns 600 Meter höher auf der autofreien Sonnenterrasse von Braunwald. Nach einer Viertelstunde zu Fuss oder kurzer Fahrt mit dem E-Taxi erreichten alle die Kabinenseilbahn, mit der wir dem Grotzenbüel entgegenschwebten. Dort oben präsentierte sich uns eine prächtige Bergwelt, gekrönt von strahlendem Sonnenschein. Wir waren sozusagen von lauter Stöcken umgeben: Eggstöcke, Ortstock, Vorstegstock, Hausstock sind einige davon. Manchen von uns wurde klar, dass sie das Glarnerland zu Unrecht nicht oder nur sehr flüchtig kennen.
Obwohl wir bis dahin noch keine grossen Taten vollbracht hatten, meldete sich allmählich ein kleiner Hunger. Auf der Terrasse des Restaurants hatten wir mehr als genug Platz. Mitten unter der Woche gebe es hier nur wenige Gäste, sagte uns der Wirt. Trotzdem oder gerade deswegen liess das Mittagessen, das man individuell am Buffet bestellte, noch eine Weile auf sich warten. Schliesslich waren aber alle satt und Zeit hatten wir genug. Wer wollte, erkundete die unmittelbare Umgebung, warf einen Blick in die dortigen Übernachtungsmöglichkeiten, eine Jurte sowie zwei «Bubble-Suiten». Preise für eine allfällige Buchung liessen sich nicht finde …
Für den Rückweg teilte sich die Gruppe auf. Die Rüstigeren nahmen den Weg durch Wald und Alpweiden nach Braunwald unter die Füsse, genossen die frische Luft und wurden im unteren Streckenabschnitt auf dem geteerten Strässchen ordentlich überhitzt. An der Standseilbahnstation trafen wir auch wieder auf die Leute der zweiten Gruppe, die mit der Gondelbahn zurückgefahren waren. Mehr oder weniger geordnet traten wir danach die Talfahrt an. Letztlich waren alle rechtzeitig unten und Herr Eschmann konnte zur Rückfahrt starten. Wir freuten uns sehr, als in Schwanden Elsi Loner zu uns stiess. Einen letzten Zwischenhalt gab es in Mitlödi. Am Dorfausgang, nur wenige Meter von der Hauptstrasse entfernt, liegt das Restaurant Horgenberg. Dort wurde uns zügig eine reichhaltige Zvieriplatte serviert, auf Kosten von Hans Loner und der Chorkasse. Auf der Rückfahrt erlebten wir hautnah, was Feierabendverkehr im Glarnerland heisst: Alles wälzt sich durch die eine Hauptstrasse, die einzige Verkehrsampel steht am Talausgang in Näfels und Linksabbiegen ist mitunter ein Kunststück.
Vor der Weiterfahrt gelang es noch, alle Teilnehmenden zu einem Gruppenfoto zu versammeln. So jung kommen wir schliesslich nie mehr zusammen … Erfüllt mit schönen Eindrücken und in angeregten Gesprächen genossen wir den Rest der Heimfahrt. Kurz nach 19 Uhr verabschiedeten wir uns zuhause voneinander, im Wissen darum, dass dies unsere letzte Chorreise war (siehe auch den offiziellen Infobrief auf der nachfolgenden Seite).
Ein herzliches Dankeschön gebührt dem Vorstand und Hans Loner für die tadellose Organisation und die grosszügigen Beiträge an Reisekosten und Verpflegung.
Für den Gemischten Chor Thalheim: Emmi Strasser