Editorial

Liebe Leser, liebe Leserinnen

Der Sommer hat sich pünktlich zum meteorologischen Herbstanfang verabschiedet. Die Tage sind deutlich kühler und spürbar kürzer geworden. Der Nebel schleicht sich am Morgen wieder vermehrt durch das Thurtal. Auch einzelne Bäume haben das bemerkt, und beginnen ihr Blätterkleid bunt zu färben oder bereits langsam abzustossen. Zeit, um ein Fazit über den Sommer zu ziehen? War er zu warm, zu kalt, zu nass, zu trocken?

In solch einem Fall nehmen wir meistens die subjektive Wahrnehmung zur Hilfe. Wir versuchen Vergleiche zum letzten Sommer zu ziehen. Meistens bleiben uns aber nur die extremen Wettersituationen im Gedächtnis. Diesen Sommer die zum Teil neuen Rekordwerten bei den Temperaturen, oder auch aussergewöhnlich viel Regen im Mai dieses Jahres. Nun tatsächlich war der Juli etwa 2 Grad Celsius über der Norm. Bei den Niederschlägen war es im Juli unter der Norm, 78% (Norm 100%). Die Sonnenscheindauer lag etwa 28% über der Norm. Sprich: der Sommer war zu warm und zu trocken. (Quelle: Klimabulletin Juli 2019)

Bevor ich in den Gemeinderat gewählt wurde und das Ressort Werke übernommen hatte, freute ich mich über jeden sonnigen, heissen Sommertag ohne Niederschläge. Doch seit ich verantwortlich bin für das Wasser-Ressort, freue ich mich zwar immer noch über schöne Sommertage, eine längere Trockenperiode bereitet mir aber Sorgen. Wasser ist sowas selbstverständliches, es kommt ja aus dem Wasserhahn und kann einfach sorgenfrei genossen werden. Frisches, sauberes Trinkwasser ist ein kostbares Gut. Es wird auch in den nächsten Jahren immer mehr an Bedeutung gewinnen. Jede Gemeinde sollte in Zukunft nicht nur über ein primäres Standbein mit Wasser versorgt werden, sondern auch ein 2. Standbein verfügen. Die Idee dahinter, sollte in Zukunft Engpässe oder auch Verunreinigungen stattfinden, kann eine zweite Wasserversorgung, Wasser in unser Netz einspeisen. Bei grossen weitreichenden Ereignissen oder Katastrophen sollte noch das «Trinkwasser in Notlagen» Konzept zum Tragen kommen. Beide Projekte befinden sich in unser Gemeinde in Bearbeitung und werden mich im Gemeinderat in den kommenden Monaten noch beschäftigen. Egal was die Zukunft bringt, wir sollten unserem kostbaren, sauberen Trinkwasser Sorge tragen und alles unternehmen, dass es auch so bleibt!

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen farbenfrohe und schöne Herbsttage. Auch regnerische und trübe Tage können positiv sein.

Jens Beer

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