Primarschule: Projektwoche Spielen

Was für tolle Aussichten für die letzte Schulwoche vor den Sportferien: Eine ganze Woche lang spielen – und das in der Schule! Und das Beste daran: Alles ganz ohne Hausaufgaben, also eine lockere Zeit. So dachte wohl manches Primarschulkind.

Ganz so «chillig» war es dann doch nicht immer: ein komplexes 2- oder 3D-Puzzle zu vervollständigen braucht viel Durchhaltevermögen, Konzentration und ein gutes Auge. Alle Regeln des Brettspiels DOG zu verstehen und auch noch im strategisch günstigen Moment die richtige Karte auszuspielen, ist kein Kinderspiel! Und bei den Würfeln herauszufinden, warum jetzt gerade acht Eisbären um zwei Löcher sitzen und es darin auch noch vier Fische hat – ziemlich knifflig!

Natürlich gab es überall viel zu Lachen und die Freude und der Spass am gemeinsamen Spielen waren gross. Waren die Spielregeln einmal verstanden, wurde in allen Zimmern intensiv drauflos gespielt und nach der grossen Pause waren die Kinder beim Eintreffen der Lehrpersonen oft bereits wieder in Spiele vertieft.

Im Workshop «Kegelspiele» konnte man sich sowohl bei grossen Kegelspielen im Schulhausgang sowie kleinen Kegelspielen auf Tischen darin üben, die Kugel möglichst zielgenau Richtung Kegel zu werfen oder zu rollen. Sogar ein eigenes Kegelspiel durfte jedes teilnehmende Kind herstellen. Gut zielen musste man auch beim chilenischen Murmelspiel, damit man das richtige Törchen in der Kiste traf und so möglichst viele Punkte erhielt. Mit wenig Material kommen nebst Spielen mit Steinen aus Afrika auch Spiele mit Stift und Papier aus: Da wurden Golfturniere gespielt und Käsekästchen ausgefüllt und auch das Spiel mit dem ausgefallenen Namen Morpion durfte nicht fehlen. Selbst ein Labyrinth entwerfen – gar nicht so einfach!

Haben Sie gewusst, dass man mit Jasskarten unzählige verschiedene Spiele spielen kann? Oder, dass man auch bei einem Kartenspiel Karriere machen kann und es vermeiden sollte, Tellerwäscher zu werden? Und, dass es Ligretto auch als rasante Würfel-Variante gibt?

An den Nachmittagen wurde – natürlich – wieder gespielt. Im Obergeschoss durfte ein Teil der «Grossen» selbst gewählte Spiele spielen. Da wurde Mister X durch London gejagt, die Insel von Catan besiedelt und beim Eiertanz darauf geachtet, dass keines der wertvollen Eier zu Bruch ging.

In den drei Zimmern des mittleren Stockwerks betätigten sich die 3. – 6.-Klasskinder als Spielcoaches für die Kinder des 2. Kindergartenjahres und die 1./2.-Klasskinder. Sie hatten nämlich am Montagnachmittag den Auftrag gehabt, Spielregeln von Spielen für jüngere Kinder zu studieren – was gar nicht so einfach war. Geduldig erklärten sie den «Kleinen» nun, wie diese Spiele funktionieren und spielten sie gemeinsam. «Lueg, da hät’s en Wald us Chärtli, en chline Bär hät sich verirrt, dem müend mir mit Würfle wieder usehälfe.» «Jetz muesch zersch no e Charte zie!» «Guet häsch das gmacht, lueg, jetz häsch du gunne.»

Am Mittwochmorgen stand ein besonderes Highlight an: Der Zauberer Jamil Tafazzolian und sein Zauberlehrling Andi verwandelten die Aula in eine Zauberwerkstatt.

Eine unterhaltsame Zaubershow wurde geboten, mit viel Humor und Empathie vermochte Jamil sein Publikum zu fesseln und zeigte Trick um Trick. Besonders toll: Ausnahmsweise gab der Magier dem Publikum Einblicke in die Zauberkunst, indem er die Tricks erklärte und die Kinder sie in zwei Workshops selbst ausprobieren durften. So sind nun alle Schulkinder Profis darin, eine auf einem «Gümmeli» aufgezogene Büroklammer wie von Zauberhand darauf weiterwandern zu lassen oder mit Spielkarten eine verblüffende Geschichte von Königen, Königinnen, Dienern und Pferden vorzuführen. Auch ganz praktische Tipps gab’s von Profi Jamil Tafazzolian: Viel vor dem Spiegel üben und die Tricks nur einmal vor dem gleichen Publikum zeigen! Viele Tricks kann man übrigens mit Hilfe von Youtube üben.

Es war eine Woche mit vielen neuen Spielerfahrungen und -ideen – und vielleicht wird in der einen oder anderen Thalheimer Familie wieder einmal der Schrank mit den Spielen geöffnet und es kann ein vergnüglicher Spielnachmittag oder –abend stattfinden.

Alexandra Hirtz

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