Dorfmärt: Wie soll das Wetter sein?

Viel herrlicher Sonnenschein und sehr milde Temperaturen bitte. Alle Besucher flanieren im historischen Thalheim um die Marktstände. Überall herrscht ein grosser Andrang. Keine Zeit für ein persönliches Gespräch, von hinten wird gedrückt und geschoben, rasch muss es gehen mit dem Verkauf. Dafür gähnende Leere in allen Beizen. Wer will denn schon bei diesem wunderbar warmen Herbstwetter in eine dunkle Scheune, nur um dort eine leicht fettige Blutwurst mit Rösti zu verspeisen?
Crêpes müssen es sein, mit leichtem Schlagrahm. Die kann man genüsslich im Stehen verspeisen, um danach nochmals die einmalige spätherbstliche Stimmung auf einem Spaziergang im Schlattwald zu geniessen. Denn bei einem solchen Riesenandrang macht der Markt keinen Spass mehr.

Eiskalte Temperaturen und dazu ein dichter Schneefall soll es sein: Wie gemütlich ist es nun doch in einer angenehm warm geheizten Scheune. Dazu eine währschafte Rösti mit einer feinen Blutwurst. Dumm nur, man hätte schon um 10 Uhr kommen sollen. Aber da war zu Hause noch Schneeschaufeln angesagt. Und dann diese lange Kolone vor dem Parkieren. Endlich beim Markt angekommen, liegen überall Schneehaufen im Weg . Und die Standbetreiber sind immer zu am Schneeräumen. Denn die Plastikplanen halten die grosse Last wohl nicht mehr lange aus. Also direkt ab zur Turnerbeiz. – Dort gibt es eine lange Warteschlange vor dem Eingang. Nun werden Zettelchen für die Sitzplätze verteilt. Darauf steht: "Essen um 14.45 Uhr. Aufenthalt maximal eine halbe Stunde. Tisch 7, Sitzplätze 38 und 39, Essen bitte am Anfang mit Getränken, Dessert und Kaffee bestellen. Denn sonst schaffte das Servierpersonal den Riesenandrang nicht mehr". Ab 16 Uhr gibt es nur noch aufgewärmte Wienerli mit Kartoffelsalat an der Stehbar. Dazu Nescafe Kaffeepulver, welches mit Boilerwasser und Kondensmilch zubereitet wird. Schnell muss es gehen in dieser Scheune. Denn bei dieser Eiseskälte wollen alle etwas Warmes im Magen haben. Denn leider hat es der Hausbesitzer versäumt neben dieser gemütlichen Scheune mit rustikalen Holzbalken noch eine riesige moderne Maschinenhalle aufzustellen, wo die vielen hungrigen Gäste im Selbstbedienungsverfahren à la Mc Donalds effizient verpflegt werden können.

So wie dann das Wetter am Samstag tatsächlich bereitgestellt worden ist.

Zum Glück hat Petrus die Wetterplanung doch noch selbst in die Hand genommen. Zuerst ein richtig feuchter Herbstregen, dann ein feines Nieseln vom Himmel. Dazu ein dezenter Herbstwind mit etwas frühwinterlicher Kälte. Am Nachmittag ein paar längere trockene Phasen und beim Eindunkeln sogar kurzer Mondschein und eine klare Nachtsicht für jene Besucher, deren Sichtfeld in einer der Beizen mit flinkem Bierservice schon leicht vernebelt worden ist. Dazu eine wunderschöne Lichterstimmung am Abend und sehr geschmackvoll beleuchtete Markstände, die auch nach 18 Uhr noch zum Kauf einladen. Das war der Dorfmärt 2017.

Viele Eindrücke davon sind als Fotos auf www.telesys.ch zu sehen.

Hermann Mettler jun.

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