Eine unvergesslich schöne Ferienwoche in Kandersteg

Wir durften eine unvergesslich schöne Ferienwoche in Kandersteg erleben. Im Hotel Victoria, (das vor über 200 Jahren von den Engländern gebaut wurde,) wurden wir aufs köstlichste verpflegt. Unter den riesigen Kronleuchtern aus Glas mit 48 Leuchtkerzen vergnügten wir uns an einem reichhaltigen Morgenbuffet. Mittags und abends wurden wir liebevoll bedient. Alle waren sehr zufrieden mit ihren Zimmern, die wir grosszügig benutzen durften. Mit erholsamen Spaziergängen erkundeten wir Kandersteg. Herrlich, der tosenden Kander nach auf gutem Weg entlang zu bummeln und in das wunderschöne kleine Kirchlein inmitten der Blumenwiese lohnte es sich auf jeden Fall einen Blick hinein zu werfen. Sehr gepflegte Blumengärten oder Rabatten mit allerlei Bergblumen konnten wir bewundern, immer mit der bezaubernden Aussicht auf die Blüemlisalp, auf der es noch einige Schneefelder hatte. Auch vom Gletscher war noch etwas übrig.

Ein reichhaltiges Programm wurde uns von Elisabeth angeboten. So begab sich eine kleine Gruppe mit dem Zug nach Frutigen zur Besichtigung des Lötschberg-Basis-Tunnels. Sie hatten eine sehr interessante Führung und wurden tief in den Tunnel hineingebracht. Dort sahen sie den Schnellzug durch eine schusssichere Glasscheibe mit 200km vorbei sausen.

Die übrigen Feriengäste begaben sich mit dem Bus zum Blausee, der idyllisch zwischen bemoosten Felsbrocken eingebettet lag. Es war sehr heisses und schwüles Wetter, das nicht für alle zum Besten war. Mit dem kleinen Spaziergang um den See konnten wir seine Klarheit und Bläue geniessen, die grossen Forellen zeigten sich ohne Scheu. Für unsere Leiterinnen war es eine Aufgabe alle mit Rollatoren und Stöcken wieder heil in den Bus zu bringen. Aber wir konnten uns ja im Hotelzimmer wieder ausruhen oder im kühlen Bad Erfrischung geniessen.

Für einen Einblick in den Rucola-Kräutergarten machten sich Frühaufsteher auf die Beine und waren sehr begeistert. Doch hatten wir noch einen grossen Tag vor, der Höhepunkt unserer Ferien. Auf zum Oeschinensee. Es war ein strahlender Tag, schöner konnte man es gar nicht haben. Zu Fuss oder mit dem Bus begaben wir uns zur Talstation. Ach! Was war da nur los, wir standen da und warteten, dabei schaukelte eine Gondel nach der andern leer hoch. Doch wir mussten jedes sein Halbtax-Abo vorweisen und wir wurden alle in einem Kästchen registriert, das sei Vorschrift. Nun gut, wir hatten ja Ferien. Vergnügt stiegen wir in die laufenden Gondeln ein, die uns auf die Anhöhe brachten. Herrlich dieser frische Bergwind. Die Blüemlisalp zum Greifen nah. Nach einer guten halben Stunde durch Blumenwiesen, Steingärtchen und einen herrlich duftenden Bergwald, erreichten wir unsere Obere Hütte. Unter grossen Sonnenschirmen, mit Blick auf die

Blüemlisalp und hinunter zum Oeschinensee, genossen wir das Mittagessen in vollen Zügen. Es war Schmelzzeit darum stürzten überall Wasserfälle über die Felsen. Wir hatten viel Zeit die Bergwelt zu geniessen. Elisabeth und Rebecca waren sich reuig die Badehosen nicht dabei zu haben, sie meinten, der See sei angenehm warm. Den milden Abend verbrachten wir im Garten oder in einem Beizli bei kühlen Getränken. Golden leuchtete die Blüemlisalp über Kandersteg und wie es dunkel wurde, verzogen wir uns auch.

Schon war es Donnerstag geworden, ach wie doch die Ferien schnell vergehen. Einige Frauen vergnügten sich am Vormittag mit «Lädele» oder spazierten, es war immer eine Freude die prächtigen Chalets zu betrachten und die Sprüche zu lesen, die an den Häusern angebracht waren. Mittags ein Ausflug ins Gasterntal. Oh Schreck! Oh Graus! Wer im ersten Bus sass, vergisst die Fahrt nicht so schnell. Rasant steuerte der Chauffeur seinen Bus über schmale, holperige Strassen, an Felswänden vorbei, über schmale Brücken. Weit hinten im Tal kamen wir bei Selden an. Es sei die älteste Gaststätte, von da aus stiegen die Säumer über den Pass ins Lötschental. Das Gasterntal war sehr wild und unberührt, es sollen hier viele Sorten Orchideen wachsen. Aber da es sehr trocken war und heiss, waren die Meisten schon verblüht. Eine entdeckten wir noch im Schatten einer Tanne. Aber Elisabeth machte sich auf den Weg und stieg höher hinauf, dort fotografierte sie einige Orchideen.

Die Leiterinnen waren sehr gefordert, denn auch die Rollstühle wurden mitgenommen, so konnte jedes die wilde Bergwelt und das tosende Wasser sehen. Es kam mir vor wie im Heidi-Film mit der Klara! Im Schatten unter Eichen und Ahornbäumen tranken wir Kaffee und genossen ein riesiges Stück Heidelbeerkuchen, wunderbar!

In mörderischem Tempo ging’s wieder talwärts. Wir waren heil-froh beim Bahnhof an zu kommen. Da war ein kühles Bad eben richtig. Nachher machten wir Spiele bis es dunkel wurde, dann gute Nacht.

Jeden Morgen war Frühturnen (um 8 Uhr) angesagt. In einem schönen Aufenthaltsraum erweckte uns Christine die neuen Lebensgeister.

Pfarrer Waldmeier war eben auf Besuch gekommen. Er zeigt uns auf der Leinwand uralte Weltkarten auf denen Jerusalem der Mittelpunkt war, im Unterschied zur modernen Technik wo wir den hintersten Winkel der Erde erkunden und miteinander vernetzt sind. Heute liegt der Mittelpunkt ganz anderswo. Es war noch ganz interessant.

Viel schöner war die Pferdekutschenfahrt durch Kandersteg. Das Wetter war einmalig, überall waren die Bauern am Heuen. Der Fuhrmann zeigte uns wo Alt Bundesrat Ogi sein Chalet hat. Sie mögen ihn gut, er sei Einer von ihnen. Auch am bekannten «Ruedi-Huus» kamen wir vorbei, Prinz Charles von England sei schon dort eingekehrt. Ja, Kandersteg kennt man in der weiten Welt. Es ist aber auch etwas Besonderes.

Samstag, letzter Tag, zur freien Verfügung. Einige fuhren mit dem Bus nach Adelboden. Von Adelboden waren wir sehr beeindruckt vom Komfort und den Touristen-Attraktionen. Einige suchten auch das Tropenhaus in Frutigen auf und bestaunten die tropischen Pflanzen und Tiere.

Elisabeth liess es sich nicht nehmen, nochmals ins Gasterntal zu fahren, sie war so begeistert von diesem Tal.

Am Abend trafen wir uns alle zu einem Apéro im «Ruedi-Huus». Elisabeth bedankte sich für die schönen Ferientage mit uns. Doch uns ist es am Herzen unsern Leiterinnen Elisabeth, Rebecca, Christine und Margrit unsern herzlichsten Dank aus zu sprechen, für die liebevolle Betreuung und Fürsorge. Für die riesen grosse Arbeit die sie hatten. Wir alle waren sehr gut aufgehoben und konnten unsere Ferien geniessen.

So waren sie auch besorgt, dass alle Koffer richtig im Car von Brandenbeger verstaut wurden. So nahmen wir Abschied und Luis steuerte uns in ruhiger Fahrt über den Brünigpass der Ostschweiz zu.

Nochmals herzlichen Dank für alles was wir erlebten, für die wunderschönen Ferien, bis zum nächsten Jahr.

Annemarie Häusler, Altikon

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