Editorial

Liebe Leserin, lieber Leser

Im März haben wir alle Bewohnerinnen und Bewohner im Sekundarschulkreis Andelfingen über die angestrebte Prüfung einer Gemeindefusion informiert. Seit längerem wird immer wieder in der Bevölkerung, in den Medien und in den politischen Gremien über mögliche Fusionen kleinerer Gemeinden im Weinland diskutiert.

Der Gemeinderat hat entschieden, einen Zusammenschluss unserer Gemeinde mit den Gemeinden Adlikon, Andelfingen, Henggart, Humlikon und Kleinandelfingen zu prüfen. Persönlich sehe ich Chancen, empfinde es aber auch als unsere Pflicht, Entscheidungsgrundlagen und Optionen für die künftige Entwicklung unserer Gemeinde fundiert aufzuarbeiten und unserer Bevölkerung vorzulegen.

Vielleicht fragen Sie sich: Wieso jetzt? Ich denke, dass der Zeitpunkt geeignet ist, da aufgrund des neuen Gemeindegesetzes alle Führungsinstrumente in den nächsten drei Jahren überprüft und überarbeitet werden müssen. Die neue Haushaltsführung greift schon für das Budget 2019 und eine neue Gemeindeordnung kommt 2021 zur Anwendung. Dies sind nur wenige der grossen Änderungen, die das neue Gemeindegesetz mit sich bringt. Zudem bekommt unsere Gemeinde weniger Geld aus dem Finanzausgleich, da unsere «Kleinheit» im heutigen System nicht mehr berücksichtigt wird.

Unsere Demokratie braucht Transparenz, damit sie funktioniert. Ziel ist es demnach, von Anfang an mit Ihnen, das heisst mit den Schulen, Vereinen, Angestellten und allen Interessierten zusammen dieses Projekt in einem zweistufigen Verfahren anzugehen. Durch das offene und zweistufige Vorgehen glaube ich, dass wir Ihre Wünsche, Befürchtungen und Ideen abholen und diese in die Planung einfliessen lassen können. Und Sie werden auch genügend Zeit erhalten, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen.

Der Aufwand, die Grundlagen für die Prüfung einer möglichen Fusion seriös zu erarbeiten, wird gross sein. Darum werden Sie in einer ersten Stufe, an der Urne abstimmen über die Frage, ob die Gemeinden überhaupt eine Fusion prüfen sollen oder nicht. Bei einer Annahme würden dann die Gemeinden, unabhängig vom Behördenwechsel im Jahr 2018, den Auftrag erhalten, das Projekt auszuarbeiten.

Vor einigen Jahren schrieb Lukas Rühli in der Andelfinger Zeitung, dass eine heile Welt nicht bewahrt werden könne, in dem man am Status Quo festhält. Er stellte die These auf, dass das Gegenteil der Fall sei: Man müsse verändern, um zu bewahren. Vielleicht hatte er recht. Lassen Sie es uns gemeinsam angehen und genau hinschauen.

Ich wünsche Ihnen eine schöne Sommerzeit
Caroline Hofer Basler

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