Dorfvereins-Reise: Das hat richtig gfätzt!

Das Wetter war am Sonntagmorgen zum Überlegen ob man einen Regenschirm einpacken sollte oder nicht. Ich habe mich dann dagegen entschieden und es war die richtige Entscheidung. Die Sonne meinte es gut mit uns. Um 9 Uhr ging es los mit einem nostalgischen Postauto, vollbesetzt mit vierzig unternehmungslustigen Mitgliedern, Richtung Schaffhausen. Dort angekommen wartete der Munotwächter schon an der Schifflände auf uns.

Wir durften mit Herr Beck, dem Munotwächter, in eine kleine Zeitreise des Munots eintauchen.

Hier ein kleiner Auszug aus seiner lebhaft erzählten Geschichte:

Im Jahr 1098 stand eine Befestigung Namens «Annot» oder «Unot», das so viel hiess wie, «ohne Not», an der Stelle wo heute der Munot steht. Die heutige Anlage, wurde zwischen 1563 und 1585 erbaut. Als Lohn gab es für die Arbeiter Essen und eineinhalb Liter Wein pro Tag. Wenn Schiffe auf dem Rhein Richtung Schaffhausen kamen, gab der Turmwächter Alarm. Die Fracht wurde auf Fuhrwerke umgeladen und dafür musste Zoll bezahlt werden. So kam die Stadt Schaffhausen zu ihren Einnahmen.

Bei der einzigen Belagerung im Jahre 1799 wurde der Munot schwer beschädigt.

Um ihn vor dem Einstürzen zu bewahren wurde er 1839 restauriert, mit einem grossen Fest eingeweiht und der noch heute bestehende Munotverein gegründet. Heute finden auf dem Munot diverse kulturelle Anlässe wie Openair Kino, Salsa Abende, Tanzbälle und Kinderveranstaltungen statt.

Beim Rundgang durch den Munot gingen wir durch schmale Wehrgänge, dunkle, verwinkelte und gut durchlüftete Fluchtgänge und grosse eindrückliche Gewölbekeller. Natürlich durfte auch die Waffenkammer nicht fehlen. Nebst Hellebarden und Schatzkisten lagert Herr Beck dort noch eine alte Drehorgel. Gemeinsam sangen wir das berühmte Lied des Munotglöckeleins. Herr Beck hatte noch eine Rap-Version auf Lager. Das hat richtig «gfätzt»!

Noch zu erwähnen ist, dass die Muntowächter täglich zu Fuss von der Stadt bis zur Munotwohnung mehrere Höhenmeter (ca. 300 Treppenstufen) überwinden müssen. Dazu kommt, dass Herr Beck oder seine Frau täglich um Punkt 21 Uhr das Munotgöcklein immer noch von Hand läuten.

Nach 10 Jahren Munotwächter gehen Herr und Frau Beck in den wohl verdienten Ruhestand.

Mit einem kräftigen Applaus verabschiedeten wir uns von ihm.

Weiter ging es mit dem Postauto ins Restaurant Gennersbrunnenhof, wo wir ein sehr feines Mittagessen geniessen durften. Während die Erwachsenen noch den Kaffee genossen, spielten die Kinder auf dem Spielplatz. Zufrieden und satt fuhr uns das Postauto über Land wieder nach Hause.

Es war ein sehr schöner Ausflug!! Danke an die Organisatoren Barbara und Peter.

Für den Dorfverein
Petra Rieser

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