Über die Thur und den Rhein nach Thalheim

Wieso ausgerechnet das Züricher Weinland, genau genommen Thalheim an der Thur die neue Heimat eines Einwanderers wurde. Eine kleine Ode an die ländliche Mentalität!

Vor knapp 4,5 Jahren beschloss ich vom Schwabenländle in die schöne Schweiz zu ziehen. Zu Beginn zog es mich nach Winterthur, wo ich mich mit der Zeit immer unwohler fühlte – ob es nun an der «falschen» Gegend lag oder an den Menschen kann ich heute nicht mehr genau sagen.

Sagen wir aufgrund vieler unglücklichen Umstände suchte ich eine neue Wohnung und stiess aus Zufall im Internet auf die neuen WOLE-Häuser.

Ich machte schnell einen Termin ab, obwohl ich eher ungern auf´s Land ziehen wollte, da ich das als Kind immer hasste – so weit ab vom Schuss zu sein. Nun ja, in der Not frisst der Bauer die Wurst auch ohne Brot – wie dieses bekannte Sprichwort ausdrückt, fühlte ich mich in Winterthur so unwohl, dass ich auch ein Landleben in Betracht gezogen habe.

Ich nahm mir für die Besichtigung auch Zeit mit, um die Gegend zu erkunden, die, wenn wir ehrlich sind nicht sehr weitläufig ist.

Eine Woche vor der eigentlichen Wohnungsbesichtigung kehrte ich im Restaurant Winkelstube ein, die herzliche Bedienung und Hilfsbereitschaft der Wirtin sowie die Freude an ihrer Heimat, welche ich das vorige Jahr in Winterthur nicht erlebt habe, liessen die Euphorie für Thalheim in mir entfachen.

Ich lief etwas im Dorf umher und empfand Thalheim als einen sehr heimeligen Ort, was sicher zum Grossteil den Riegelhäusern zu verdanken ist. – Man könnte fast sagen: Thalheim wirkt für mich wie ein Ort des «Nach Hause kommens».

Mit der entfachten Euphorie unterschrieb ich auch rasch den Mietvertrag und war froh an einem idyllischen Ort ein neues Zuhause finden zu können.

Auch bei der Anmeldung bekam ich sehr viele nette Ratschläge und man fühlte sich sofort willkommen, wohingegen man sich im Winterthur wie eine Nummer fühlte.

Diese ganze Herzlichkeit die sich hier entgegengebracht wird spiegelt sich aus meiner Sicht auch in dem Miteinander wieder.

Auf der Strasse wird gegrüsst , auch wenn man sich nicht kennt. An diesen kleinen feinen Tugenden sollten wir uns täglich erfreuen, sie wertschätzen und weiter zu unserem Markenzeichen machen. Denn das unterscheidet uns in einer so schnelllebigen Zeit von den Klein- oder Grossstädten, hier zählt der Mensch und er ist nicht nur eine Nummer die in der Gesellschaft funktionieren muss.

Ein riesen Dankeschön an euch alle, die dazu beitragen haben, dass ich fernab meiner Kinderwiege eine neue Heimat gefunden habe.

Rebecca Sigloch

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