Beim Recherchieren der Tierwelt auf dem Kontinent Ozeanien, bin ich erst mal auf verschiedene Nenner gestossen, welche Länder denn überhaupt Ozeanien zuzuordnen sind. Je nach Resultat der Suchmaschine im Internet besteht Ozeanien aus 7500 oder bis 12000 Inseln. In der engsten Definition gehört Australien nicht dazu – dies gilt für meine Auslegung aber nicht.
Der Beutelteufel (Sarcophilus harrisii), auch Tasmanischer Teufel genannt, ist eine Tierart aus der Familie der Raubbeutler und deren grösster lebender Vertreter. Er ist heute nur noch in Tasmanien zu finden, auf dem australischen Festland ist er ausgestorben. Seit der Beutelteufel 1941 unter Schutz gestellt worden ist, hat sich der Bestand erholt. Der Name Tasmanischer Teufel erhielt das Beuteltier wegen seines schwarzen Felles, seiner Ohren, die sich bei Aufregung rot färben und seines unangenehmen Körpergeruchs sowie dem lauten Kreischen, das über sehr weite Entfernung zu hören ist.
Tasmanische Teufel wandern jede Nacht weite Strecken, um Futter zu finden. Als Aasfresser essen sie alles, was auf ihrem Weg liegt, inklusive Knochen. Tasmanische Teufel werden daher als «Staubsauger des Waldes» bezeichnet. Sie jagen aber auch lebende Beute wie kleine Säugetiere und Vögel.
Die Weibchen lassen sich zur Paarungszeit im März gleich von mehreren dominanten Männchen begatten. Nach einer Tragzeit von etwa einem Monat werden bis zu fünfzig Junge geboren. Nur maximal vier Junge überleben den Kampf um eine der vier Zitzen der Mutter und bleiben danach drei Monate in deren Beutel, bevor sie allmählich selbstständig werden. Wenn die Jungtiere das erste Jahr überleben, können sie bis zu zehn Jahre alt werden.
Bei Neuseeland kommt mir der nichtfliegende Vogel Kiwi und der teils unbeliebte Kea, auch Bergpapagei genannt, in den Sinn. Der neugierig und verspielte Kea hat schon manchem Touristen die Scheibenwischerblätter oder Türdichtungen mit seinem Schnabel bearbeitet – bei meinem Mietauto war es nicht anders. Es gibt aber noch ein spannendes Reptil, das unter dem Namen Tuataras bekannt ist.
Diese Tiere gibt es nur noch auf einigen kleinen Inseln Neuseelands. Den Namen Tuatara hat das Tier von den Maori, den polynesischen Ureinwohnern Neuseelands; es heisst «Spitzen auf dem Rücken» und verweist auf den zackigen Kamm, den vor allem die Männchen stolz zur Schau tragen. Sie haben immerhin eine Ahnenreihe, die bis in die Zeit der Dinosaurier zurückreicht. Die deutsche Bezeichnung der Tuatara ist Brückenechse, doch diese Bezeichnung ist verwirrend, da die Tuataras keine Echsen sind. Einer der Unterschiede liegt in der Anordnung der Zähne. Eine Reihe Zähne im Unterkiefer passt beim Biss genau zwischen zwei Reihen im Oberkiefer, und damit lassen sich trefflich harte Insekten kauen oder lässt sich kleinen Vögeln den Kopf abbeissen. Er lebt mit Vorliebe in Erdhöhlen. Sie sind kräftig gebaute, plumpe, gräuliche Tiere mit einem Dorsalkamm aus verlängerten Hornplättchen. Der Vorderschädel ist leicht schnabelartig verlängert. Im relativ gemässigten Klima Neuseelands geht das Leben dieser Kaltblüter beschaulich vor sich. Sie werden etwa einen halben Meter lang, rund ein Kilo schwer und bis zu hundert Jahre alt, sind mit zwanzig geschlechtsreif und erst mit über dreissig Jahren ausgewachsen. Während sich die Männchen jedes Jahr paaren würden, verspüren die Weibchen nur alle zwei bis fünf Jahre diesen Drang. Ein Männchen wartet dabei geduldig vor dem Bau eines Weibchen, um herauszufinden, in welcher Stimmung sich die Dame des Hauses befindet. Wenn es klappt, dauert es etwa neun Monate, bis das Weibchen zehn bis fünfzehn Eier legt. Anschliessend geht es nochmals rund ein Jahr, bis die Jungen endlich schlüpfen.
Auf dem neuseeländischen Festland gibt es heute keine wild lebenden Tuataras mehr. Als eine der ersten einheimischen Tierarten wurden sie bereits 1895 gesetzlich geschützt, doch an vielen Orten war es bereits zu spät. Die Ankunft der Europäer mit ihren Nutz- und Haustieren veränderte die Tierwelt radikal und gegen Tiere, die ihre seltenen und spärlich gelegten Eier fressen, hatten die Tuatara keine Chance.
Das wohl knuddeligste Tier der Region mag am liebsten Eukalyptusblätter, schläft bis zu 20 Stunden am Tag und wird von den meisten Menschen geliebt – der Koala. Leider ist auch sein Lebensraum bedroht, da es immer mehr Strassen und Häuser gibt. Es gibt aber einige grosse Reservate, die den Bestand der Koalas sichern.
Weiter gibt es in Australien das bekannte Great Barrier Reef, das mit seinen farbigen Korallen einzigartig ist. Korallen sind kalkhaltige Skelette von winzigen Wassertieren. Korallen sind Fleischfresser und mit Hilfe ihrer Tentakel – die länglichen, dünnen Fangarme – fangen, lähmen und töten sie ihre Beute. Im Great Barrier Reef gibt es über 400 Arten von Korallen. Sie benötigen Wassertemperaturen zwischen 20 und 25 Grad Celsius und wachsen bis auf 40 Meter Tiefe. Zum Überleben benötigen sie sauberes und sauerstoffreiches Wasser.
cw
Quellen: wikipedia / biologie-schule.de