Er ist der Mann, welcher den Fussball weltweit dort hingebracht hat, wo er jetzt steht. Im positiven wie auch im negativen Sinne. Er hat den Fussball zu einem Milliardengeschäft gemacht und unterstützt mit dem Geld auch arme Länder und deren Jugend. Das Geld brauchte er aber auch, um weiterhin an der Macht zu bleiben.
Nun holt ihn die Geschichte ein und wird ihm zum Verhängnis.
Er konnte sich anfangs 2015 nicht von seiner Macht trennen und kandidierte für weitere vier Jahre und das im zarten Alter von 79! Die Machenschaften, welche er Jahre lang unterstützte, nutzte er um seine Gegner ausser Gefecht zu setzen, wenn sie sich nicht selber durch Uneinigkeit aus dem Spiel nahmen. Ein paar Tage nach seiner erneuten Wahl trat er dann doch zurück, aber eigentlich doch nicht, da er selber seinen Nachfolger 2016 ins Amt heben wollte, um dann endgültig abzutreten.
Einige Wochen später, ruhig war es in der Zwischenzeit aber nicht geworden, holt in die Vergangenheit ein.
Seine eigens gegründeten Institutionen innerhalb des Verbandes mit dem Namen FIFA setzten nun an, um ihn endgültig zu entthronen. Er und einige seiner Gefolgsleute wurden anfangs Oktober durch die Ethikkommission, was für ein Name innerhalb einer doch eher zwiespältigen Organisation, für 90 Tage suspendiert. Dass einer seiner Nachfolger, der Präsident der UEFA, auch mit dabei ist, kann auch einem seiner Pläne entstammen. Frei nach dem Motto: Wer mich beseitigen will, den nehme ich mit ins Elend!
Er wehrte sich auch gegen dieses Vorgehen und beteuerte wie immer seine Unschuld. Schon alleine die Aussage, dass die FIFA nicht korrupt sei, sondern die Leute dahinter, spottet jeder Beschreibung. Es kann durchaus sein, dass er über die vielen Jahre als Präsident nie selber Hand an irgendwelche Machenschaften gelegt hatte, aber er hatte genug Leute, die ihm und dem Geld der FIFA hörig waren, um dies für ihn zu erledigen. Wenn sie nicht mehr genehm waren, wurden sie «eliminiert».
Wie er als Generalsekretär an die Macht kam? Darüber will ich mir lieber keine Gedanken machen. Sein Vorgänger galt ja auch nicht gerade als «Saubermann».
Es ist Schade, dass ein Mann, der aus einem Verband ein Milliardenunternehmen gemacht hat, nicht weiss und sieht, wann es genug ist und es Zeit ist, abzutreten. Hätte er anfangs 2015 auf eine weitere Amtszeit verzichtet, wäre er sicher mit einem blauen Auge und vielen Lorbeeren davon gekommen und würde Jahre später noch als der Präsident, vielleicht sogar Ehrenpräsident, der FIFA gelten. Leider hat er das verpasst und er wird, respektive er macht es selber, demontiert und mit Schimpf und Schande von dannen gejagt.
Man kann nun gespannt auf den Februar 2016 schauen. Wer soll, respektive kann noch Nachfolger werden? Sind nicht alle in das System eingebunden? Der Verband muss neu, aber wirklich neu strukturiert und darf nicht mehr als Verband weiter geführt werden. Denn mit solchen Summen beinahe steuerfrei, darf ein solches Unternehmen nicht als Verband geführt werden. Das widerspricht meiner Auffassung des Begriffes Verband! In der Rechtswissenschaft hat ein Verband den gleichen Status wie ein Verein und der Verein ist eine Form der Freiwilligen-Organisationen. Was bitte hat die FIFA mit einer Freiwilligen-Organisation zu tun?
ebu