Editorial

Editorial der Ausgabe 143 vom 25. September 2015

Liebe Leserinnen und Leser

Vor kurzem durften wir einen Sommer der Superlative erleben. Für meinen Geschmack etwas zu heiss. Das ich etwas zwiespältig schreibe ist, weil ich natürlich nicht an die Freizeit mit tollen Badeerlebnissen und gemütliche Grillabende denke, sondern an meine Tätigkeiten als Landwirt.

Die Trockenheit hat mir zu schaffen gemacht und hat deutliche Spuren hinterlassen. Zum Beispiel im Futterbau. Mancher Tierhalter dürfte froh sein, noch Futtervorräte vom letzten Jahr zu besitzen um dem Vieh genügend Futter vorsetzen zu können. Auf meinem Betrieb fehlen ungefähr zwei Schnitte Gras, was etwa einem Drittel weniger entspricht. Die meisten Kulturen erlitten einen solchen Stress, dass sie ihr Ertragspotential in diesem Jahr nicht entfalten können.

Für mich bedeutet ein schöner Sommer manchmal etwas anderes als für Sonnenhungrige. Alles hat eben zwei Seiten. Mancher oder Manchem bedeutet dieselbe Situation eben nicht das Gleiche. Trotz allem ist es doch gut, dass weder die Sonnenanbeter noch sonst jemand das Wetter machen kann. Wäre dies anders, würden bestimmt öfters Missernten auftreten oder gar Fluten entstehen.

Da fällt mir auf: Die Politik in der Schweiz funktioniert wie das Wetter!

Etwas zu viel links ergibt Dürre und Risse im Boden. Etwas zu viel rechts könnte Überschwemmung bedeuten. Es braucht also eine gewisse Ausgeglichenheit um erfolgreich zu sein.

Genau gesagt, was das Wetter für die Natur ist, ist die Demokratie für die Politik!!!

In diesem Sinne, freuen wir uns gemeinsam auf einen guten Herbst.

Guido Roggensinger

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