Da waren es nur noch sechs
Das Dorfposcht-Team ist nach dieser Ausgabe wieder um ein Mitglied ärmer. Ramona Rieser folgt dem Pfeil Amors und zieht ins ruhige Bernbiet. Es ist nicht das erste Mal, dass sie unser Team verlässt, doch wer weiss, vielleicht ist es dieses Mal endgültig.
Wir wünschen ihr von der Seite des Redaktionsteams alles Gute und danken für die geleistete Arbeit in den letzten Jahren.
Machs guet «u bis baud»!
die Redaktion
Oliven, Olivenöl, Feta, Halloumi, Joghurt, gefüllte Weinblätter, Ouzo, Metaxa – fällt ihnen sonst noch ein Produkt ein, welches Griechenland exportiert, um Geld im Ausland zu generieren? Ja, sicher es gibt noch ein paar mehr, aber man kann nicht davon ausgehen, dass die Griechen damit grosse Kohle machen. Denn diese hätten sie sehr wohl nötig.
Die Griechen haben im Januar entschieden, dass die Syriza die Regierungsgeschäfte übernehmen soll. Sie hatten das Vertrauen in ihre Regierung nicht mehr. Deren Sparprogramme auf Druck der EU kamen nicht gut an und die Wirtschaft war zu dem Zeitpunkt schon Jahre auf dem Tiefpunkt. Korruption und Steuerflucht war an der Tagesordnung.
Was die Bürger von ihrer Wahl haben, wird sich in den nächsten Wochen und Monaten zeigen. Mit ihren Versprechungen hat die neue Regierung die Wähler für sich gewonnen. Kein Wunder, wenn du das Licht am Ende des Tunnels nicht siehst, dann wählst du halt einen anderen Weg, in der Hoffnung dass dieser der Bessere ist. Frei nach dem Motto: Es kann ja nicht noch schlimmer kommen.
Ja, liebe Griechen, ich weiss es auch nicht, ob eure Entscheidung klug war, aber ich denke, dass auch die Syriza die Weisheit nicht mit dem Löffel gegessen hat. Sie stehen alleine gegen die anderen Parteien und die EU. Geld hat Griechenland nicht, ob sie weiteres bekommt, das wissen die Götter – aber nicht die griechischen. Tsipras ist nun in der Bringschuld und muss seinen Wählern beweisen, dass er mit seiner harten Linie recht hat und sich durchsetzen kann. Er ist einerseits nicht zu beneiden sondern eher zu bemitleiden. Seine Forderungen gegenüber seinen Geldgebern sind mutig, aber was bitte soll er sonst machen? Kuscht er, so ist er schneller weg, als er gewählt wurde. Schafft er es trotzdem nicht, kann er das Gesicht wahren, da er es ja versucht hat. Neuwahlen sind in beiden Fällen aber wohl sehr schnell das Thema.
Er wird es sehr schwer haben, da Griechenland in den letzten Jahren genug Geld von der EU erhalten hat und die Geduld des Geldgebers wohl sehr strapaziert ist. Ein Ausstieg aus dem Euro wäre wohl, sowohl für Griechenland, wie auch für die gesamte EU, vor allem für Deutschland, fatal. Obwohl, den Griechen kann es kaum schlechter gehen, ob sie den Euro weiterführen oder eine eigene Währung wieder einführen. Die wirtschaftliche Leistung Griechenlands wird, so oder so, tief bleiben. Ein Land, das über Jahre hinweg seine Partner und das Volk betrogen hat, wird Mühe haben, das Vertrauen der Partner und der Bevölkerung wieder zu erlangen.
ebu