«Du bist nie zu alt um glücklich zu sein.» Auf der Heimreise im Car hat Frieda Mathis aus dem Büchlein der 100-jährigen Schriftstellerin Toyo Shibata einige kurze Passagen vorgelesen. Ein gutes Motto für Seniorenferien.
Im Hotel Seegarten-Marina direkt am Thunersee, neben der «Ländte», (der Schiffanlegestelle für die Kursschiffe) und dem Hafen für die Segel- und Motorboote, genossen die Senioren und Seniorinnen der Dörfer Altikon, Thalheim, Oberwil, Berg und Rutschwil eine angenehme Ferienwoche.
Das Hotel wird, wie schon vor acht Jahren, als wir das erste Mal dort zu Gast waren, von Frau und Herr Keller sehr umsichtig geführt. Für viele, nicht nur jene die das erste Mal dabei waren, war es anfangs nicht einfach, sich in den etwas verwinkelten Gängen zurecht zu finden. Wir wurden aber gut betreut, auch das Essen schmeckte, die Portionen waren «seniorengerecht», und wir konnten die sonnigen Tage am See richtig auskosten.
Es ist gar nicht einfach, ein Hotel zu finden für eine Gruppe die viele Einzelzimmer beansprucht. Frieda Mathis und Brigitte Wettstein haben dies lange Jahre immer wieder zu Stande gebracht und auch sonst die Ferien vortrefflich vorbereitet und organisiert. Myrtha Rohner als Pflegefachfrau und ich, Christine Jordi haben die Gruppe gerne mit begleitet und waren darauf bedacht, dass alle sich wohl fühlten.
Das Turnen, das uns am Morgen mit Bewegung in Schwung zu bringen versuchte, musste dieses Jahr unter erschwerten Bedingungen in der Pizzeria zwischen den Tischchen durchgeführt werden, aber auch so machte es Spass und Freude.
Die Fahrten mit den Thurnersee-Schiffen, besonders natürlich mit der «Blüemlisalp», dem renovierten Raddampfer, brachten uns die Gegend näher. Auch mit dem Postauto und dem Spiezerzügli waren wir unterwegs. Ein schöner Strandweg führt dem See entlang nach Faulensee, (er wurde dieses Jahr 100 jährig und ist frisch renoviert, Kinderwagen- und Rollstuhlgängig). Sogar unsere beiden ältesten Teilnehmerinnen legten den Weg zu Fuss zurück.
Ein Ausflug nach Sigriswil zu der neuen bekannten Hängebrücke gehörte ebenfalls zum Programm. Fast alle Seniorinnen und Senioren überquerten die Brücke und der Niesen wurde von einem andern Blickwinkel aus bewundert.
Der Besuch von Pfr. Christof Waldmeier bot Gelegenheit die alte, über tausendjährige Schlosskirche von Spiez bei einer Morgenandacht «in Aktion» zu erleben. Die Schlosskirche von Spiez ist eine von zwölf tausend jährigen Kirchen am Thunersee (Es gäbe also noch viel zu entdecken).
Bei einem Ausflug mit dem Postauto in die «Chemihütte» in Aeschiriet zeigte sich die Umgebung mit See und Bergen nochmals von einer andern Seite.
Am Sonntag schliesslich besuchten viele den Gottesdienst in Faulensee, verbunden mit einem Spaziergang oder einer Schifffahrt waren dies erholsame, erbauliche Stunden.
Nach dem Nachtessen trafen sich jeweils diejenigen die Lust hatten zum Singen, Plaudern oder Erzählen und Vorlesen. Wir konnten dieses Jahr sogar wieder einmal mit «Handorgel» Begleitung singen, dank Christine Schleuss. Einige zogen die Ruhe vor oder ab Donnerstag «mussten» auch schon die ersten Direktübertragungen der WM verfolgt werden.
Wir hoffen, die Ferien bleiben allen in angenehmer Erinnerung.
Wie, wo und mit wem die nächsten Senioren-Ferien stattfinden, steht noch nicht fest. Gesucht sind Leute die sich engagieren, die gerne organisieren, und mit älteren Menschen zusammen sind. Rebecca Schleuss , Pro Senectute Thalheim freut sich, wenn sich jemand angesprochen fühlt und bei ihr meldet.
Text, Christine Jordi-Morf
Fotos, Frieda Mathis