Diesmal begann unsere Ferienfahrt bei strömendem Regen. Wir waren aber zuversichtlich – Petrus hatte uns noch nie enttäuscht. Bereits nach Chur waren die Strassen trocken und vor Andeer hellte der Himmel auf. Luis Kröss von Brandenberger Reisen führte uns im Bus sicher ans Ziel. In der Hotelhalle wurden wir vom Chef begrüsst, während unsere Koffer bereits auf die Zimmer verteilt wurden. Der Badekurort Andeer liegt auf 1000 Meter über Meer., eingebettet in der Talsohle des Schams, zwischen Roffla- und Viamala-Schlucht. Ringsum grüssen die schneebedeckten Bündnerberge. Unsere Leiterinnen haben wieder ein schönes Programm vorbereitet. Am Sonntag gab es den ersten Dorfrundgang, den einige von uns zum Besuch des neuen Dorfmuseums benützten. Ab Montag brachte uns Christine vor dem Frühstück mit dem (freiwilligen) Turnprogramm in Schwung. Als Belohnung erwartete uns nachher ein tolles Frühstückbüffet, mit allem was das Herz begehrte. Jeden Tag so gutes frisch gebackenes, verschiedenes Brot – da blieben die Gipfel meistens liegen. Um 10 Uhr gingen wir, immer bestens behütet von unseren Begleiterinnen, ins Thermalbad. Das Wasser war herrlich warm (34°C). Das anschliessende Ruhen und Entspannen im Liegeraum tat dem Körper wohl.
Am Montag Nachmittag fuhren wir nach Wergenstein und besuchten dort eine Strahlerwerkstatt; wunderbar, was dieser Mann in den Bergen für Schätze findet. Am Abend erfreute uns Myrtha mit Appenzeller-Witzen die sie uns trefflich «appenzellerisch» vorlas.
Der Dienstag war ein Höhepunkt der Ferienwoche: wir fuhren mit dem Postauto am Sufers-Stausee vorbei nach Splügen und durch den San Bernardino-Tunnel ins Misox, bis hinunter nach Roveredo und bis hinauf im Calancatal nach Santa Maria. Ein grosses Lob dem Chauffeur, der mit uns über alle die schönen Brücken und durch so viele Kurven fuhr: eine prächtige Fahrt bei schönstem Weter.
Am Mittwoch Nachmittag begleitete uns Pfarrer D. Morand in die berühmte Kirche Zillis, und am Abend zeigte er uns Bilder von seiner letzten Gemeindereise nach Israel.
Am Donnerstag waren wir wieder mit dem Postauto unterwegs, diesmal nach Juf. Tief unten sucht sich der Averser-Rhein seinen Weg zwischen riesigen Felsbrocken. Juf ist mit 2126 m die höchstgelegene ganzjährig bewohnte Ortschaft Europas. Vor zwei Tagen hatte hier noch Schnee gelegen, doch jetzt blühten schon Frühlingsenziane und bunte Krokusse und die in der Ferne sichtbaren Murmelis genossen den schönen Tag.
Am Freitag führte uns ein Fussmarsch nach Pigna, durch blühende Wiesen mit zahllosen Margeriten und Glockenblumen. Überall waren die Bauern am Heuen und nutzten das warme Wetter. Bereits kam dann der letzte Abend den wir zusammen verbrachten. Gemeinsam gesungene Lieder, von Myrta vorgenesene lustige Geschichten. Und schliesslich las uns Els Morf noch aus ihren Büchlein «Es Bröösmeli Ziit» einige Kostproben vor.
Am Samstag Morgen dann ein letztes Mal turnen, baden, und dann, Koffer packen. Zum Schluss wurden wir nochmals vom freundlichen Service Personal mit einem guten Mittagessen bedient. Wir alle haben diese Woche und das Zusammensein und die gemeinsamen Mahlzeiten in froher Gesellschaft sehr genossen. Die Heimfahrt durchs Rheintal mit einem kurzen Halt in Appenzell und die anschliessende Rückkehr ins Thurtal war ein schöner Abschluss.
Unsere Helferinnen Friedi, Brigitte, Myrta und Christine verdienen ein grosses Dankeschön für die ausgezeichnete Organisation, ihre liebe Begleitung (nicht zuletzt im Bad) und die gute Betreuung in dieser schönen Woche. Luis, unser Chauffeur, brachte uns wieder wohlbehalten nach Hause – auch ihm herzlichen Dank
Trudy Jucker, Text
Frieda Mathis, Fotos