Am 9. Juni wird über das verschärfte Hooligan-Konkordat abgestimmt.
Das Hooligan-Konkordat gibt es bereits seit 2010. Scheinbar habe diese Massnahmen nicht gegriffen und somit kommt es zu der Abstimmung über die Verschärfungen.
Zu den Neuerungen gehören etwa eine Bewilligungspflicht für die Veranstalter von Spielen der obersten Liga, Vorschriften für die An- und Rückreise der Fans, Ausweiskontrollen, Körperdurchsuchungen oder ein Rayonverbot.
Unter bestimmten Voraussetzungen kann ein Spiel abgebrochen oder gar nicht erst angepfiffen werden. Rayonverbote – ein Verbot, ein bestimmtes Gebiet zu betreten – können neu für bis zu drei Jahre ausgesprochen werden. Bisher war es maximal ein Jahr. Schweizweit vereinheitlicht werden die Zugangs – und Personenkontrollen.
Mir ist nicht klar, wie das mit den Rayonverboten oder Stadionverboten funktionieren kann. Ich meine Lückenlos! Denn bei Veranstaltungen mit mehreren tausend oder gar zehntausend Zuschauern, ist dies wohl extrem schwierig, wenn nicht gar nahezu unmöglich.
Es ist für mich unbestritten, dass sich etwas tun muss, denn die sogenannten Fans, nein hiermit sind nicht die richtigen Fans, welche einem Spiel friedlich beiwohnen wollen, sondern die Deppen gemeint, welche der Meinung sind, dass Pyrotechnik zum Fussball gehöre! Andere Länder beweisen immer wieder, unter anderem auch erst nachdem massive Kontrollen und Strafen eingeführt wurden, dass es völlig genügt, wenn man mitfiebert und die Spielaktionen, egal ob schlecht oder gut, die Absicht und der Wille zählt, mit Applaus und zurufen versieht. Fahnenschwingen, Klatschen, Fangesänge oder von mir aus auch Musikinstrumente sind doch das geeignetere Produkt um seine Zugehörigkeit zu einer Sportart und einem Team zu zeigen.
Pyrotechnik ist absolut gefährlich. Handfackeln erreichen, unter anderem durch das Magnesium, beim abbrennen eine Temperatur zwischen 1600 und 2500 Grad Celsius. Ein Löschen dieser Fackeln ist mit Sand nur bedingt und mit Wasser gar nicht möglich. Werden doch solche Fackeln auch als Seenotsignal verwendet. Raketen fliegen unkontrolliert durch die Luft und können den Besitzer selber oder einfach andere unbeteiligte Zuschauer verletzen.
Der letzte Pfingstmontag hat es wieder einmal gezeigt, dass die sogenannten «Fans» sich nicht an die Abmachungen mit der Polizei halten. Sie weigern sich Auflagen einzugehen und das ganze nur, um sich mit den anderen Deppen zu prügeln. Verwüstungen in der Stadt mit hohem Sachschaden sind die Folge. Wer bezahlt diesen Schaden? Die Versicherungen und somit schlussendlich wir als Bürger indem die Prämien steigen. Irgendwann zahlt vielleicht auch die Versicherung nicht mehr und das geht es an die Substanz der Firmen und Geschäfte. Nicht jeder kann solche Schäden immer wieder finanzieren. Wer bezahlt den Aufwand den der Staat hat? Polizeieinsätze mit mehreren Hundertschaften an Personal sind aufwändig und teuer. Es ist der Steuerzahler, denn die Clubs wollen oder können sich das auch nicht leisten.
Und solchen «Fans» soll die Allgemeinheit, im Falle des neuen Zürcher Fussballstadion, sprich der Steuerzahler separate Zu- und Abgänge für die verschiedenen Fangruppen finanzieren. Man spricht von ca. sechs Millionen nur weil man Angst hat, die «Fans» zu vergraulen. Die sechs Millionen sind in den Sand gesetzt, weil die «Fans» sich sowieso ausserhalb des Stadions die üblichen Scharmützel liefern und die Polizei wieder zu Grosseinsätzen ausrücken müssen.
Es ist absolut Schade, dass viele Leute sich nicht mehr in ein Stadion trauen, wenn bestimmte Spiele stattfinden, da sie ihre Kinder und sich selber einem Risiko aussetzen, welches nicht berechenbar ist.
Mich würde es nicht wundern, wenn in ein paar Jahren genau diese «Fans» nicht ins Stadion gehen, weil sie Angst um ihre Kinder haben.
Es ist leider so, dass wenn jemand nicht begreift, dass Gewalt nicht die Lösung ist, entsprechende Massnahmen nötig sind. Egal ob diese nun überrissen sind. Die Allgemeinheit hat genug!
ebu