Chorreise nach Porrentruy

Am Samstagmorgen wurden die meisten von uns eher zu früh und unsanft von starkem Donnergrollen geweckt.

So erblickte man am Bahnhof Thalheim schon das eine oder andere müde Gesicht. Zudem regnete es leicht, wobei die von wenigen ganz misstrauischen Chormitgliedern vorsorglich eingepackten Gummistiefeletten glücklicherweise nicht zum Einsatz kamen.


Mit gemischten Erwartungen stiegen wir in Winterthur in den schlottrigen Ersatzzug der SBB, welcher uns nach Biel brachte. Schnell begriffen wir alle, dass Elvetino-Wägelis nur durch andere Züge gestossen wurden, so träumte ein mancher unseres Chors vom feinen Espresso.


Dafür konnten sich einige durch die offenen Scheiben den Fahrtwind, wie anno dazumal auf der Schulreise, um die Ohren pfeifen lassen. Die Wolkendecke riss im richtigen Moment auf und wir kamen in den Genuss einer klaren Sicht auf die Ausläufer des Juras, plus eines morgendlichen Regenbogens. In Biel angekommen, wurde unser Chor-Thema «Dem Dirigenten folgen…» brandaktuell. Von nun an ist das Thema optimiert, heisst es nun: «Dem Dirigenten Folge zu leisten ist fast immer richtig…». Wir konnten atemberaubende Licht- Schattenspiele über dem Neuenburgersee auf der Fahrt nach La-Chaux-de-Fonds erleben.


In Noirment im Rest. Hotel du Soleil wurden wir wie erwartet das erste Mal richtig satt. Der Verdauungsspaziergang fiel leider aus… So stiegen wir mit allen Kalorien in den Extrabus , welcher uns nach St. Ursanne am Doubs brachte.


Von Frau Vindret konnten wir von der turbulenten Geschichte St. Ursannes, der Entstehung und der epochenübergreifenden handwerklichen Gestaltung seiner Stiftskirche, viel erfahren. Da die Sonne viel schien, wurden die verschiedenen Gartenbeizen von uns besucht. Pünktlich versammelten wir uns am Bahnhof. Der Reiseleiter war überrascht, welche Leute des Chors sich mit dem Postauto zum Bahnhof chauffieren liessen…

Nach kurzer Bahnfahrt kamen wir in Porrentruy an, wo wir das Hotelzimmer bezogen. Einige waren vom Marsch zum Bahnhof so hungrig, dass das Abendessen auf 19 Uhr angesetzt wurde. Die Puntrutter Jugend sorgte für eine recht turbulente Nacht.


Nach dem Frühstück erfuhren wir wiederum von Frau Vindret von der bewegten Geschichte Puntrutts eine rechte Menge. Nach dem ersten Teil der Führung durch die historische Apotheke und die Altstadt, gelang es einigen, sich offiziell zum Frühschoppen zurückzuziehen, andere wiederum verpassten, wegen einem Foto, geschossen von einem netten Herrn, den Anschluss an die Gruppe.

Mit der Chemin-de-Fer Jurassien fuhren wir anschliessend zum Ende der Schweiz nach Bonfol, wo wir uns an frittierten Karpfen aus den ehemals fürstbischöflichen Teichen(Etangs) gütlich taten. Jedoch stellten wir mit Schrecken fest, dass das Mittagessen bis zur Ankunft nach Thalheim reichen muss.


Nach dem exkuisiten Fischschmaus nahmen die meisten an einer Führung durchs Töpfereimuseum teil, die anderen genossen die Auszeit entweder in der Besichtigung des Karpfenweihers, oder weiterem ruhigen Tun.


Um 16.34 Uhr traten wir die Heimreise ins Weinland an, jedoch nicht ohne am Kiosk in Porrentruy noch eine feine Glacé ergattert zu haben. Elvetinowägeli sei Dank, trafen wir ohne Bärenhunger um 20.28 Uhr in Thalheim ein, wo wir von unsern Leuten abgeholt wurden.


E.Kübler

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