An seiner traditionellen Abendunterhaltung, die unter dem fernsehbekannten Motto «Bauer, ledig, sucht …» stand, verstand es der Gemischte Chor Thalheim ausgezeichnet, den Bauern Schaggi auf der Suche nach einer Frau vielseitig musikalisch zu unterstützen, was schlussendlich zum Ziel, dem Schatz am Zürisee führte. Mit der tiefgründigen Komödie «Irgendwo im Nirgendwo» der Theatergruppe des Turnvereins und lüpfiger Musik des Duos Heinz und Heinz wurde der herrliche Abend stimmungsvoll abgerundet.
Wie schon bei anderen Abendunterhaltungen dieses Winters liess sich auch der Gemischte Chor Thalheim am Samstagabend vom Fernsehen inspirieren. Die Sendung «Bauer ledig sucht …», die niemand ansieht, aber die dann doch jeder gesehen hat, wurde kurzerhand nach Thalheim transferiert.
Bauer Schaggi sucht eine Frau
Schnell ist im Dorf bekannt, oder ist es vielleicht nur ein Gerücht, dass sich Bauer Schaggi von der Siedlung ausserhalb des Dorfes nach einer lieben Frau sehnt. Da ist es nicht verwunderlich, dass sich die beiden Dorfkupplerinnen auf dem Weg machen, dem Schaggi ein geeignetes Weib zuzuführen. Alle ledigen Frauen des Dorfes werden in Erwägung gezogen, doch entweder hat die eine Angst vor Mäusen, die andere scheut die harte Arbeit und die dritte meint kurz und bündig: Es Burebüebli mahni nit! Herrlich, wie der Gemischte Chor unter der abwechselnden Leitung von Barbara Keller und Thomas Gutermann zu jeder Situation ein passendes Lied präsentiert. Beim Burebüebli singt sogar der ganze Saal kräftig mit. Neben dem altbekannten «Ich möcht ich wär ein Huhn» oder dem heimatlichen Jodellied «s Bethli vom Schache erklingen auch ganz moderne Lieder wie «Mensch ärgere dich nicht» oder der «Siloballe-Blues», der sich ganz der neuen bäuerlichen Technologie angepasst hat. Da sich die Frauensuche der beiden Kupplerinnen als erfolglos erweist, wenden sie sich schliesslich an die Männer am Stammtisch, die mit ihrem Latein auch nicht viel weiter kommen. Nach dem Grundsatz «Selbst ist der Mann» kann Schaggi der versammelten Menge mit Freuden mitteilen: «Ich han en Schatz am schöne Zürisee» Damit kommt die Geschichte und das erfrischende Liederprogramm zu einem glücklichen Ende.
Himmlisch-höllische Seelenfänger
Einem ganz tollen und tiefgründigen Stück hat sich die Theatergruppe des Turnvereins Thalheim verschrieben. In der Komödie «Irgendwo im Nirgendwo» gerät der vermeintlich tödlich verunfallte Markus Walther in die Fänge von Frau Düvell und Herr Engelen, die sich darum streiten, ob der junge Mann nun in die Hölle oder in den Himmel kommen. Da sie sich nicht einig sind, wird der verwirrte Markus Walther nochmals auf die Erde geschickt, um durch sein Verhalten klarzustellen, wem seine Seele schlussendlich gehören soll. Mit dem Vorsatz, nur noch die Wahrheit zu sagen, bringt er die Familie seiner Freundin in ein wahres Chaos, da plötzlich überall Seitensprünge aufgedeckt werden. Das Chaos erreicht seinen Höhepunkt als die beiden himmlischhöllischen Experten feststellen, dass nicht der 29-jährige Markus Walther sondern der 92-jährige Walter Markus hätte landen sollen. Und trotzdem gibt es schliesslich ein Happy End! Der Theatergruppe unter der Regie von Brigitte Hild sei ein Kränzlein gewunden, hat sie es doch bestens verstanden, dieses recht anspruchsvolle Theaterstück, dem Publikum auf eine humorvolle Art und Weise näher zu bringen.
Mir beschwingten volkstümlichen Melodien des Duos Heinz und Heinz klang der gelungene Unterhaltungsabend aus.
Beat Rajchman