Titelbilder 2010: Essen und Trinken
Es ist keine Sie, sondern ein Er. Oft wird er zu den Früchten oder zum Obst gezählt. Er ist jedoch ein Gemüse, und das obwohl er meistens als Nachtisch oder als Kuchenbelag auf den Tisch kommt. Seine Blätter sind auffällig, aber nur gerade als Dekoration geeignet und dürfen nicht verzehrt werden, da sie giftig sind. In der Nähe des Kompostes fühlt er sich richtig wohl. Er wird in vielen Nutzgärten angebaut und benötigt viel Platz. In Gütighausen wird er durch «Gemüse Korrodi» kommerziell angebaut. Mehr zum Rhabarber – Än Guete! cm
Redaktionsschluss nächste Ausgabe:
Mittwoch, 7. Juli 2010
Liebe Leserinnen, Liebe Leser
«Eyjafjallajökull» – ein Wort, das man kaum aussprechen, geschweige denn schreiben kann, ohne dass man mindestens ein halbes Dutzend Schreibfehler darin produziert. Darum hat es die Presse ganz einfach auf «der Vulkan» reduziert, da es Tagesschausprechern nicht zugemutet werden kann, dass sie sich mindestens zwei- bis dreimal pro Sendung versprechen oder einen Texthänger haben.
Seit dem 20. März narrt er alle Wissenschaftler, doch wie es aussieht, scheint er langsam zur Ruhe zu kommen – aber wer weiss das schon bei einem Vulkan.
Mal abgesehen davon, dass die Isländer als direkter «Mitbewohner» auf der Insel vom Ausbruch und deren Folgen am stärksten betroffen waren, hat er zeitweise ganz Europa und teile der restlichen Welt lahmgelegt.
Ein Kollege, der kürzlich in Amerika weilte, erzählte, dass man dort von einer grosser Katastrophe sprach und dass man über Monate nicht mehr nach Europa reisen könne. Na ja, man kann es ja auch etwas übertreiben.
Die Unsicherheit über die Auswirkungen der Aschenwolke hat zu grosser Konfusion bei den Luftfahrtunternehmen geführt. Der Staat hat das Fliegen verboten, die Fluggesellschaften hielten das für stark übertrieben, doch wer hätte nach dem Staat geschrien, wenn denn doch was passiert wäre – genau die Kritiker des Flugverbotes.
Man schätzt, dass die Umsatzausfälle per Ende April zwischen 1,5 und 2,5 Milliarden Euro lagen. Betroffen waren zehn Millionen Personen und ca. 100’000 Flüge fielen aus. Dafür profitierten die Bahn- und Schiffunternehmen.
Island selber schätzte Mitte Mai den Schaden auf ca. 2,5 bis 3,7 Millionen Euro, was etwas wenig scheint. Wenn man diesen Betrag aber auf die ca. 320’000 Einwohner von Island umrechnet, so ist dies eine beträchtliche Summe. Vor allem die Bauern traf es hart, da die Gebiete um den Vulkan vor allem landwirtschaftlich genutzt werden und nicht absehbar ist, wann die Erde wieder dafür genutzt werden kann.
Das «Erfreulichste» an der ganzen Sache ist, dass die Presse «nur» über den Vulkanausbruch berichten konnte und während der ganzen Zeit, keinen Schuldigen anprangern konnte, der für das ganze Schlammassel gerade stehen könnte.
Sie fanden keinen der dafür ins Gefängnis wandern oder von seinem Amt zurücktreten muss! Oder können wir die Erde und Natur dazu zwingen?
Nein – trotz allem technischen Fortschritt – das geht nun wirklich nicht!
Än schöne «vulkanäschefreie» Summer
Erich Bucher