Das erste Jahr für mich als neu eingestiegene Schulleiterin ist bereits vergangen. Mit einem guten Gefühl schaue ich auf das vergangene Jahr zurück, zu dem neben vielen Höhepunkten ganz klar auch schwierige Momente zählten.
Der ganze organisatorische Bereich verlief dank der intensiven Vorarbeit reibungslos. Die Schulpflege hat sich aus dem operativen Bereich weitgehend zurückgezogen und den damit verbundenen Rollenwechsel mehrheitlich vollzogen. Die Zusammenarbeit zwischen der Behörde, der Schulleitung und dem Lehrerteam ist geprägt von gegenseitigem Verständnis und Respekt.
Die mit der Schulpflege gemeinsam getragene Verantwortung im Bereich Personalführung gehörte zu den spannenden Herausforderungen und zeigte am deutlichsten die Veränderung meiner Rolle von der Lehrperson zur Schulleiterin. Der gute, ehrliche Kontakt zu allen Lehrpersonen ist mir ganz wichtig. Gegenseitiges Lob und Kritik müssen Platz haben. Nicht alle Entscheide können basisdemokratisch getroffen werden. Die Zusammenarbeit zwischen den Lehrpersonen und mir verläuft konstruktiv. Die Basis für eine nachhaltige Schulentwicklung ist damit gegeben.
Im Bereich der pädagogischen Entwicklung war sicher die Erarbeitung des Schulprogramms das wichtigste und arbeitsintensivste Projekt. Gemeinsam mit den Lehrpersonen hatten viele Diskussionen zu den einzelnen Elementen stattgefunden, bis man den gemeinsamen Nenner gefunden hat, auf den nun alle stolz sein dürfen. Nun bin ich gespannt, wie wir das Schulprogramm in den nächsten Jahren im Unterricht umsetzen und welche Verbesserungen für die Schule sichtbar werden.
Zu den eher belastenden Momenten gehörten im vergangen Jahr vor allem die Meldungen von verschiedenen Eltern über die Ausgrenzung und damit hergehend über das psychische Leiden einzelner Kinder. Trotz verschiedener Versuche der Schule hat sich die Situation nicht nachhaltig verbessert, was mich zur Einschaltung von externen Fachkräften bewogen hat. Ich bin der Schulpflege dankbar für ihre schnelle Einwilligung zu diesem Vorgehen. Gewalt können wir nicht ausblenden oder ausrotten, aber zusammen mit dem Elternhaus müssen wir Exzessen Einhalt gebieten und in gemeinsamer Verantwortung den Kindern Werte im Umgang mit anderen vorleben und vermitteln. Nur so können wir eine Schule gestalten, an der sich alle Kinder wohl fühlen können. Die Aussensicht der Fachstelle wird in die Schulentwicklung einfliessen. Offene Eltern- und Schülerkontakte würde ich mir vermehrt wünschen. Es scheint mir, dass es diesbezüglich eine gegenseitige Aufbauarbeit braucht. Mit der Lancierung des Eltern- und später des Schülerrates werden wir im nächsten Schuljahr die Grundbausteine dazu legen.
Ich freue mich auf meine Tätigkeit im neuen Schuljahr.
Sandra Blatter