Turnen machte ihr schon immer riesen Spass. Dass Charlotte Schneider sehr gut turnt, entging natürlich auch den damaligen Leiterinnen der Mädchenriege Thalheim nicht. Durch sie erfuhr Charlotte von dem Verein Rhythmische Gymnastik Winterthur-Weinland (RGWW). Seit knapp vier Jahren ist die 13-jährige Thalheimerin nun aktives Mitglied des Vereins. Jeden Samstag wird Charlotte von ihren Eltern zum dreistündigen Training nach Dinhard gefahren. Für das seriöse Aufwärmen und Dehnen wird eine Stunde benötigt. Danach wird unter anderem Körpertechnik, Beweglichkeit und Ballett geübt.
Die rhythmische Gymnastik, kurz RG ist eine wettkampfbetonte und leistungsorientierte Weiterentwicklung der Gymnastik mit stark künstlerischer Prägung. Die Gymnastinnen turnen Einzel oder in Fünfergruppen auf einem Teppich von 13 auf 13 Meter zu Musik. Dabei beziehen sie jeweils eines der fünf Handgeräte geschickt in ihre Bewegungen ein: Seil, Reif, Ball, Band oder Keulen.
In der rhythmischen Gymnastik gibt es sechs verschiedene Teststufen, die man zu bestehen hat. Diese Tests dienen zur Vorqualifikation für die Nationalen Wettkämpfe, die zwischen März und Juni in der ganzen Schweiz stattfinden. Für jeden Test gibt es vorgeschriebene Körper- und Handgeräteelemente. Vor allem das saubere Turnen und Gelingen der vorgegebenen Elemente entscheidet, ob eine Gymnastin den Test besteht oder nicht. Dabei werden hohe Anforderungen an die Eleganz, den Ausdruck, die Beweglichkeit, die Handgerätetechnik, die Körper- und Bewegungsbeherrschung und Musikalität einer Gymnastin gestellt. Charlotte hat wenige Wochen vor den Schulsommerferien den Test drei bestanden. Vorturnen vor Publikum macht Charlotte grossen Spass. Nervös ist sie vor den Wettkämpfen und Tests nie. Erst nachdem sie die Kür, welche etwa neunzig Sekunden dauert, beendet hat, wird sie sehr nervös. Dann hat sie nämlich das Gefühl, dass jene Akrobatik, diese Welle, jener Sprung usw. besser hätte sein können. Vor allem die Pirouetten liebt die angehende Gymnasiastin nicht besonders. Dafür hat sie die Handgeräte Keulen und Reif am liebsten. Nun ist sie zum Test vier aufgestiegen und wird dafür vorbereitet. Die Trainerinnen stellen eine Kür passend zur Musik zusammen. Die Musik wird von den Trainerinnen zum Teil selber gemixt. Von Techno über Hip-Hop bis hin zur Klassik darf alles verwendet werden. Auch die Bekleidung sollte zur ausgesuchten Kür passen. Neben allen Farben sind auch Strass und Pailletten erlaubt. Diese werden in Genf eingekauft. So auch die speziellen Schuhe, «Spitzli» genannt.
Dann gibt es da noch die Schweizer Meisterschaften, welche während zwei Tagen (Samstag/Sonntag) stattfinden. Leider konnte Charlotte noch nie dabei sein, da genau an einem solchen Samstag der Schulbesuchstag war. Doch der nächste Höhepunkt ist nicht mehr weit: Das einwöchige Trainingslager in den Sommerferien.
Übrigens ist die RG für Charlotte nicht genug. Sie macht auch noch am Mittwoch in der Mädchenriege und am Freitag im Jugendturnen von Thalheim mit. Nur mit den Übungen in der Leichtathletik muss sie zurzeit pausieren, ihren Bändern zu Liebe.
Ich wünsche dir, liebe Charlotte, weiterhin viel Erfolg mit deiner bewundernswerten Beweglichkeit und dass du an der nächsten Schweizer Meisterschaft dabei sein kannst/darfst. Danke, dass du bereit warst, mir deine Informationen für diesen Artikel zu geben.
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