Editorial

Liebe Leserinnen und Leser

Die Überschrift eines Leserbriefes vom 21.5. im Landboten lautete «Pferdeäpfel: Pflicht zur Beseitigung». Darin wird unter anderem argumentiert mit «Man denke auch an die gesundheitlichen Risiken für Kinder und Fussgänger» oder «…sollte verpflichtet werden, den Kot unverzüglich und schadlos zu beseitigen».

Vielleicht fehlt mir das Verständnis für das gesundheitliche Risiko – Essen müssen wir es ja nicht, gestorben ist, glaube ich, auch noch nie jemand an Pferdeäpfeln – OK, ausrutschen kann man darauf, aber da muss man schon blind sein, wenn man die Äpfel nicht sieht.

Den Kot beseitigen – kann ich auf öffentlichen Gehwegen noch irgendwie verstehen – aber welcher Reiter hat das nötige Material dabei und steigt andauernd auf und ab und müssen dann auch Robihorse (statt Robidog) aufgestellt werden? Vielleicht ein Pferd mit Windeln?

Worüber ich mir mehr Gedanken mache, ist dass man den Tieren «Vorschriften» macht – eigentlich ja nur wegen deren Halter – und diese rigoros durchsetzen will. Diese Lebewesen können sich nicht wehren und gehen einfach ihrem Grundbedürnis nach, welches mit unserer Evolution nicht standgehalten hat. Es gibt wohl auch Gesetze für uns Menschen – die scheinbar keinen interessieren – denn der Aufschrei in der Presse ist im Verhältnis kleiner, wenn es um die Verschmutzung der Natur geht, die immer noch durch die Bequemlichkeit und schlechte Erziehung vieler Menschen verursacht wird und nicht durch deren Haustiere!

Da wird auf den Boden gespuckt, Zigaretten werden weggeworfen, auch aus dem Auto. Fast-Food-Verpackungen liegen irgendwo in einer Wiese oder am Strassenrand. Nach dem Mittagessen, welches man am Boden sitzend vor dem Grossverteiler einnimmt, steht man auf und geht, ohne den Abfall in die bereitstehenden Müllbehälter zu werfen, einfach weg. Es gäbe noch viele weitere Beispiele dazu.

Nicht das Tier verunreinigt unsere Natur bewusst!

Es ist immer noch der Mensch!

Erich Bucher

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