Männerriege: 40 Jahre Turnen, Erlebnisse und Kollegialität

Seit der Gründung vor über vierzig Jahren bietet die Männerriege ununterbrochen allen Interessierten die Möglichkeit, sich in modernen Mannschaftsdisziplinen sportlich zu betätigen. Und schafft mit kollegialem Turnen, gemeinsamen Erlebnissen oder Festaktivitäten wichtige Voraussetzungen, die Gesundheit im hektischen Alltag zu erhalten und zu fördern.

Wer am Donnerstagabend in der Turnhalle vorbeischaut, kann gehörig in Verlegenheit geraten. Denn statt eine sich gepflegt und ehrwürdig bewegende Riege vorzufinden, werden die Besuchenden unmittelbar Augenzeugen, wie eine Unihockeymannschaft einen rassigen Angriff auslöst. Möglicherweise versucht, mit platzierten Weitschüssen den gegnerischen Torhüter zu überlisten, weil die Verteidigung der anderen Mannschaft einfach nicht schnell genug überwunden werden kann. Doch kaum hofften die Angreifer noch auf einen Torerfolg, genügt schon eine kurze Unaufmerksamkeit, und das Spiel verlagert sich rasch auf die andere Seite: Jetzt heisst es zurückrennen, verteidigen, schwitzen, den Puck wieder erobern – und tief, manchmal sehr tief Luft holen.


Schliesslich spielt die Männerriege und kein Hockeyklub. Deshalb müssen weder Spitzenleistungen erbracht werden, noch ist spezielle Hockeybegabung notwendig. Wichtig, und das mit Betonung, ist Freude an Bewegung, Spiel und Fairness. Auch wenn gekämpft wird, manchmal hektisch, wortreich, sogar leidenschaftlich. Ziel der Männerriege ist und bleibt es, Interessierten aller Altersgruppen eine Möglichkeit zu bieten, sich sportlich zu betätigen. Und zwar so, dass jeder nach persönlichem Geschick etwas für seine Gesundheit tun kann. Nicht nur bei Unihockey. Korbball und Volleyball gehören ebenfalls zum Programm des Oberturners und ermöglichen gleichen Einsatz. An schönen Sommerabenden kommt auf der Turnwiese auch Fussball zum Zug. Oft auch zusammen mit Jugendlichen, die den Älteren nicht selten zeigen, was geübte Ballbehandlung bedeutet.


Eine spezielle Gruppe der Männerriege hat sich intensiveren Volleyballaktivitäten verschrieben und spielt in einer Gruppenmeisterschaft um Punkte und Rangliste. Letztes Jahr konnten die Volleyballer am Eidgenössischen Turnfest in Frauenfeld gar einen dritten Platz in der entsprechenden Stärkeklasse erreichen, immerhin gegen Mannschaften von Genf, Aarau, Basel, Wallis, Thurgau und Schaffhausen.


Ein Resultat, das im Gründungsjahr 1964 wohl kaum erwartet wurde. Denn ab diesem Jahr stand eine Turnhalle zur Verfügung und ältere Mitglieder des Turnvereins und Andere setzten die Idee einer Männerriege in die Tat um. Legten mit regelmässigem Turnen und der soliden Vereinsführung den Grundstein zum eigenständigen, dem Zürcher Turnverband angeschlossenen Verein. Und seither stehen nach jeder Donnerstags-Turnstunde die Verschwitzten mehr oder weniger müde unter der Dusche und sind insgeheim stolz auf den geleisteten Beitrag an die eigene Fitness.


Das Silofest: Seit 1976 organisiert die Männerriege Thalheim im Areal der Getreidesammelstelle beim Bahnhof den Anlass. Der hat sich im Laufe der Jahre von einer einfachen «Festwirtschaft mit Tanzmusik» zu einem regionalen Treffpunkt von Jung und Alt entwickelt und findet traditionell am Vorabend des Auffahrtstages statt. Für den reibungslosen Ablauf mitsamt Aufbau und Aufräumen leistet die Männerriege jeweils mehrere hundert Stunden Arbeit, und kann erfreulicherweise stets auf die Mithilfe aller Mitglieder und weiterer Helferinnen und Helfer zählen. Zu erwähnen ist auch, das ausgezeichnete Verhältnis zu den Verantwortlichen der Getreideanlage, ohne deren Infrastruktur das Silofest wohl kaum möglich wäre.


Der zumeist erfreuliche finanzielle Erfolg aus dem Fest, wird stets zweckorientiert eingesetzt. Neben Beiträgen an die Mädchenriege, Jugendriege und Turnveteranen wird der Gewinn nach Deckung der Vereinskosten zur Mitfinanzierung der jährlichen Männerriegenreise verwendet. Die abwechslungsweise zu Reisezielen in der Schweiz und im Ausland führt. Zum Beispiel mit der Swissair nach Prag, als die Tschechoslowakei noch hinter dem Eisernen Vorhang lag und einen Blick in das osteuropäische Land ermöglichte. Oder man wanderte über den Gotthard, um am Folgetag per Velo die Leventina hinunter zu sausen. Bleibende Eindrücke hinterliess auch die nächtliche Reise im Schlafwagenzug nach Wien, um in der Musikstadt sowohl die Stadtrundfahrt per Velo, als auch die Kultur im Schloss Schönbrunn zu geniessen.


Turnen und reisen werden immer wieder ergänzt durch andere Aktivitäten. So leistete die Männerriege Fronarbeit beim Bau des Geräteanbaus an die Turnhalle, half massgeblich mit, das ehemalige Schützenhaus zu sanieren oder engagierte sich personell beachtlich an den Fertigstellungsarbeiten der Sportanlage beim neuen zentralen Schulhaus.


Während den Ferien überbrückt zudem das attraktive «Sommerprogramm» die Turnstunden, nicht selten mit einer Fahrt auf Drahteseln nach Stein am Rhein oder stimmungsvollem Fischessen am Untersee. Immer jedoch kollegial, unkompliziert und kooperativ. Wie seinerzeit, als für jeden Ball, der am Donnerstagabend ins Volleynetz, statt darüber flog, ein Batzen in eine spezielle Blechbüchse wanderte. Bis das Ersparte genügte, dem neuen Restaurant Brückenwaage einen gewichtigen Gegenstand zu schenken: den runden Stammtisch.


Kein Wunder, sitzen dort nach heissen Turnstunden etwa Männerriegler, um die verlorene Flüssigkeit wieder zu kompensieren. Oder sich über neue Mitturner zu freuen. Und dazu ist jedermann herzlich eingeladen!


Weitere Auskünfte erteilen gerne die Mitglieder des Vorstandes:


Marcel Stadler
Werner Vogt
Erich Bär
Jürg Meier
Oskar Schiess

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