Nachdem der Sommer sich nun verabschiedet hat, ziehen Herbst und Winter ins Land.
Der Garten wird winterfest gemacht, die letzten Ernten werden eingelagert und verarbeitet. Man feiert Erntedankfeste, die oft auch einen kirchlichen Aspekt haben. Das Vieh wird von der Alp geholt, auch da wird wieder gefeiert. Zum Beispiel in der Zentralschweiz erlebt man um den 29. September prachtvolle Alpabzüge, mit Prämierungen der Kühe oder Geschicklichkeits und Kraftwettbewerben zwischen den Bauern, selbstverständlich mit Speis und Trank und diversen Attraktionen.
Der Erntedank wurde bereits in vorchristlicher Zeit und in vielen Kulturen gefeiert.
Früher als noch viel mehr Menschen auf dem Land wohnten, auf den Feldern arbeiteten und Selbstversorger waren, feierte man noch mehr Erntedankfeste. Nach dem Einbringen der Ernte, dankten die Menschen Gott und der Natur für das gute Wetter und die erfolgreiche Ernte. Die Knechte und Mägde überreichten ihren Dienstfamilien Geschenke. Man feierte mit Speis und Trank und es wurde gesungen und getanzt. Da auch in dieser Zeit die Löhne an die Bediensteten bezahlt wurden, war auch der Herbst die Zeit des Geldausgebens.Auf dem Markt, der Chilbi oder Kirchweih wurden Dinge gekauft, die man dringend brauchte.
In Deutschland sieht man in einigen Gegenden noch die typischen Erntedankumzüge. Auf Traktoren oder Wagen, die von Pferden gezogen werden, liegen Getreide, Früchte und Gemüse.
In unserer Region kennt man diesen Brauch heute weniger. Mit der ganzen Industrialisierung vergisst der Mensch viele alte Traditionen.
Doch wir sollten nebst all diesen Festen und Traditionen nicht vergessen, was die Natur grosses leistet. Im Herbst so etwa Mitte/Ende September bis Mitte/Ende Oktober beginnt sich das Laub zu verfärben. An schönen Herbsttagen, wenn der Himmel in seinem intensiven Blau um die Wette strahlt, mit den unzähligen Rot und Brauntönen des Laubes, ist das ein unvergleichlicher Anblick. Auch die zum Teil noch milden Tage geben uns die Möglichkeit, noch einmal Sonne und etwas Wärme zu tanken. Wenn wir unser Titelbild betrachten, wird uns klar, welche Vielfalt uns die Natur bietet. Seien wir von Herzen dankbar dafür.
Nun da der Herbst sich darauf vorbereitet dem Winter Platz zu machen und sich langsam zurückzieht, sind wir Menschen auch wieder lieber in der warmen gemütlichen Stube. Dann wird schon fleissig für die Adventszeit und Weihnachten vorbereitet und der Mensch ist dann auch schon wieder «völlig im Stress». Dabei sollten wir uns, wie die Natur, langsam und sanft auf die besinnliche Zeit vorbereiten. Geniessen wir doch die Zeit von Zimt, Orange, Nelken, Guezliduft und Kerzenschein. Wozu machen wir denn das alles, doch um zu geniessen, oder?
Auf eine gemütliche Adventszeit und besinnliche Weihnachten.
pr