Geschichte
Die Zürcher Volksschule ist 175-jährig. Das ist ein Grund zum Feiern. Seit ihrem Bestehen hat die Volksschule viel zu einer positiven Entwicklung des Kantons Zürich und zu einem respektvollen Zusammenleben beigetragen. Sie ist der Grundpfeiler für alle weiteren Bildungsstufen und ihre Qualität ist deshalb von ganz besonderer Bedeutung. Wir haben heute eine gute Volksschule.
Umstrukturierung
Im Moment befinden wir uns in einer grossen Umstrukturierung. Eines der Ziele ist die Einstellung einer Schulleitung auf das Schuljahr 2008/09 (kantonale Vorgabe).
Die Gründung der modernen Volksschule
Mit dem Unterrichtsgesetz schuf der Kanton Zürich ein für die Zeit wegweisendes Kernstück, dass für Mädchen wie Knaben die gleiche Elementarbildung gewährleistete. Basis des neuen Systems war die sechs jährige Elementarschule. Die Ziele der neuen Schule waren die Vermittlung «wirtschaftliches Lebenstüchtigkeit» und «politischen Sachverstandes». Die Volksschule erhielt einen abgestuften Lehrplan, einheitliche obligatorische Lehrmittel und eine systematische Unterrichtsmethode. Die Elementarschule umfasste in der Regel die erste bis dritte Klasse, die Realschule die vierte bis sechste Klasse. Die Zahl der wöchentlichen Schulstunden betrug im Winter 27 und im Sommer 23 Stunden. Danach folgte die dreijährige Repetierschule für die 12 bis 15jährigen SchülerInnen. In dieser Schulstufe wurde der wöchentliche Unterricht im Winter auf sechs und im Sommer auf drei Stunden festgesetzt.
1833 wurde eine Sekundarschule eingeführt, die jedem Kind offen stand, das die Aufnahmeprüfung bestand. Diese Einrichtung stand den Gemeinden offen, dauerte drei Jahre und bot wöchentlich 33 Stunden an. Diese Schule eröffnete den ländlichen Eliten über Bildung den Weg zu Führungspositionen, Kantonsschulen und Universitäten.
Die Kirche hatte zu dieser Zeit einen grossen Einfluss auf das Schulwesen. Mit der Einführung eines zwei jährigen Ausbildungskurses für angehende Lehrer, war der Bruch in der Tat radikal. Weltliche Lehrmittel lösten kirchlich-religiöse Vorgaben ab.
Doris Morf