Baumwelten: Der Apfelbaum

Der Apfelbaum gehört zur Gattung der Rosengewächse und ist weltweit die einzige Frucht mit einer so grossen Sortenvielfalt. Botaniker gehen davon aus, dass es weit über 20’000 Apfelsorten gibt.

Ein Apfelbaum wird bis zu zwölf Meter hoch und erreicht ein Alter von etwa sechzig bis achzig Jahren. Doch keine Regeln ohne Ausnahmen, denn kürzlich war in der Presse zu lesen, dass im Kanton Zürich der grösste und wahrscheinlich auch der älteste Apfelbaum entdeckt wurde. Sein mächtiger Stammumfang beträgt drei Meter. Dieser hat eine stattliche Höhe von zwanzig Meter und zählt über hundert Lenze. Ein solcher Baum ist wahrlich eine Seltenheit.

In Europa gehen die Spuren unserer Apfelbaumkultur bis in die Steinzeit zurück. Die ersten schriftlichen Hinweise deuten auf die Regionen zwischen Schwarzem und Kaspischem Meer hin. Bei Ausgrabungen von prähistorischen Siedlungen an Schweizer Seen fand man Überreste von verkohlten Äpfeln.

Den Apfelobstbau, so wie wir ihn heute kennen, haben letztlich die Römer eingeführt. Sie begannen mit der Züchtung und brachten so die Kunst des Pfropfens und Klonens in ihre Kolonien und Provinzen.

Sein Verbreitungsgebiet erstreckt sich heute von Europa über Indien, China nach Australien und Nordamerika. Die Sorten werden nach ihrem Verwendungszweck in Tafeläpfel, Kochäpfel, Mostäpfel und Zieräpfel unterschieden. Der Hauptbestandteil besteht aus 85 Prozent Wasser und deshalb das Saftobst schlechthin.

Zu den bekanntesten Sorten in der Schweiz zählen; Boskop, Cox Orange, Jonathan, Gravensteiner und Golden Delicious.

Anfang des zweiten Jahrtausends betrug die Weltapfelernte jährlich 55 Millionen Tonnen. Die grössten Produzenten sind China und Amerika, die führenden europäischen Apfelerzeuger sind Frankreich, Deutschland und Italien. Der Hauptteil wird zu Saft für Mischgetränke, Apfelwein (Moscht, Abbelwoi oder auch Cider genannt) und Branntwein verarbeitet. Frankreich ist der führende Hersteller von Apfelbranntwein wie dem berühmten Calvados.

Heilmittel

Die mittelalterliche Medizin schrieb dem Apfel allerlei Heilkräfte zu, doch vieles liegt heute noch im Dunkeln; wie, wann und welche Teile in welchen Mengen der Apfelpflanze genutzt wurden.

Aus Überlieferungen weiss man, dass

  • Rindenabsud fiebersenkend wirkt
  • Kranke man mit in Milch gedünsteten Äpfeln stärkte
  • Bei Magenschmerzen und Erbrechen jede halbe Stunde einen Kaffeelöffel geraffelte Apfelfrucht verabreicht wurde
  • Bei allgemeiner Nervosität Apfelfruchttee hilft

Übrigens

Der Apfel hat mit seinen sanften Fruchtsäuren und Ballaststoffen einen stark reinigenden Effekt für die Zähne und funktioniert daher für die Zahnreinigung zwischendurch ebenso gut wie ein Kaugummi, ersetzt aber nicht die Zahnbürste.

pb

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