Editorial der Dorfposcht Nr. 83 vom 30. September 2005
Redaktionsschluss für die nächste Ausgabe: 9. November 2005
Liebe Leserinnen und Leser
Seine Heiligkeit der 14. Dalai Lama besuchte dieses Jahr die Schweiz. Tausende Menschen sind ins Hallenstadion gezogen, haben sich täglich seine Unterweisungen und Weisheiten angehört. Im Fernseher wurden Interwiews gezeigt. Auf vielen Plakaten sah man sein äusserst sympathisches Gesicht mit seinem unvergleichlichen zufriedenen Lächeln. Ich denke so sieht ein weiser Mensch aus der schon viel erfahren hat, seine Erfahrungen als Lebensweg betrachtet und dabei immer sehr bescheiden geblieben ist.
Er selber bezeichnet sich als einfachen buddhistischen Mönch. Ein Mensch den nichts so leicht erschüttern kann.
Für mich war klar, ich wollte ihn live sehen. An einem Sonntag habe ich dann einen seiner Vorträge besucht. Im Hallenstadion, in dieser grossen Halle, herrschte eine Ruhe und Frieden, den man förmlich spüren konnte. Sein Vortrag war sehr beeindruckend. Aber es war nicht etwa abgehoben oder gar mystisch, nichts ungreifbares. Zugegeben, wenn wir die verschiedenen Religionen, so auch den Buddhismus ganz verstehen wollten, dann müssten wir, wie die Mönche das ganze Leben lang studieren.
Aber das Wesentliche, Grundlegende liegt in uns selbst, es ist so genial wie auch schlicht und einfach. Egal welcher Religion wir angehören, wir alle wollen eigentlich das Gleiche. Vertrauen, Frieden, Menschlichkeit, Ehrlichkeit, Toleranz, das Miteinander und Füreinander, Liebe. Es wird auf der Welt so viel davon geredet. Aber es kann nur funktionieren wenn wir es aus der Tiefe unseres Herzen leben. Ich frage mich, warum tun wir es dann nicht?
pr