Am Abend sind sich Besucher, Marktfahrer und all die Leute die bei der Vorbereitung schon unzählige Stunden eingesetzt haben, damit möglichst alles klappt, jeweils einig: «Es ist einfach ein schöner, besonderer kleiner Markt im Winkel in Thalheim». Ein Marktfahrer der gefragt wurde, ob er gute Geschäfte gemacht habe, und antwortete: «Nein, aber mir gefällt es hier», hat es auf den Punkt gebracht. Es geht wohl den wenigsten ums Geschäfte machen, klar ist es schön, wenn am Abend nicht mehr alles eingepackt werden muss, was am Morgen sorgfältig, mit viel Liebe und Können auf den verschieden Ständen aufgebaut wurde. Ebenso wichtig sind aber bei diesem Anlass die vielen Begegnungen, das Miteinander etwas machen, die Ideen, das Können, das da alles wieder einmal zum Vorschein kommt.
Passend für einen November-Markt war dieses Jahr auch das Wetter. Es war kalt, und den Markleuten, die den ganzen Nachmittag an ihrem Stand ausharren mussten, wurde die Zeit sicher lang, aber die Abendstunden, an denen dann die Lichter angehen, das Schneegestöber am Nachmittag, das trug sehr zur unvergleichlichen Stimmung dieses Anlasses bei. Fast nicht mehr wegzudenken ist auch die Drehorgel-Musik, die wie jedes Jahr von Peter Schleuss gespielt wurde, die Orgelklänge bereichern das Bild. Es sei jedenfalls viel schöner als zum Beispiel der Weihnachtsmarkt in Montreux, wenn das kein Kompliment ist …
In der Kirche wurden zu verschiedenen Zeiten Geschichten erzählt, man konnte an die Wärme sitzen, zuhören, seinen Gedanken nachgehen, eine Möglichkeit, die nicht nur Kinder geschätzt haben. Die erste Geschichte war wohl zu früh am Nachmittag, da hatten noch wenige Lust nach Ruhe, zuerst wollten alle einmal sehen was alles angeboten wurde, wer dieses Jahr alles unterwegs sei, wen man treffe und in welcher «Beiz» noch ein Platz zu finden sei. Nachher aber waren bei jeder «Geschichtenrunde» mehr grosse und kleine Leute, die sich gerne für eine Viertelstunde in eine andere Welt versetzen liessen, um dann vielleicht neu gestärkt nochmals durch den Markt zu schlendern, oder mit alten oder neuen Bekannten in einer der gemütlichen Marktwirtschaften das Angebot zu testen.
cjo