Am Samstag, 4. Dezember, um 19.30 Uhr und am Sonntag, 5. Dezember, um 17.15 Uhr finden in der Kirche Dinhard Adventskonzerte statt. Ausführende sind der verstärkte Dinerter Chor und ein Instrumentalensemble unter der Leitung von Georg Pfister.
«Ich freue mich in dir, und heisse dich willkommen …» Unter diesem Motto möchte der Dinerter Chor, unterstützt von befreundeten Sängerinnen und Sängern, in die Vorweihnachtszeit einstimmen. Der Chor hat das Adventskonzert als Schwerpunkt seines Jahresprogramms 2004 gewählt und sich seit dem Frühjahr sorgfältig darauf vorbereitet – unter anderm Ende Oktober im Rahmen einer zweitägigen Intensivprobe im Evangelischen Tagungs- und Studienzentrum Boldern ob Männedorf. Annette Grieder (Sopran) und Willi Kleeb (Bariton) konnten wie bereits vor zwei Jahren wieder als Solisten engagiert werden. Susanne Sloof (Violine), Christoph Munzinger (Violine), Wilfried Lempp (Viola), Rosmarie Graf (Cello), Michael Kessler (Kontrabass), Andreas Wegmann (Trompete), Monika Widmer (Trompete), Regula Kissling (Blockflöte), Brigitta Lieberherr (Blockflöte), Monika Keller (Fagott) und Margrit Uhlmann (Orgel) wirken im Instrumentalensemble mit. Die musikalische Leitung hat Georg Pfister, der kürzlich mit der Operetteninszenierung «Der Vogelhändler von Wasenwachs» am Wiesendanger 1200-Jahr-Jubiläum in grösserem Rahmen Erfolge feiern konnte.
Der eingangs zitierte Schlusschoral «Ich freue mich in dir» aus Kantate 129 «Gelobet sei der Herr, mein Gott» von Johann Sebastian Bach erklingt als jubilierende Weihnachtsbotschaft am Anfang des Dinharder Konzerts. Der originale Text ist ein Loblied auf die göttliche Dreifaltigkeit. Wie so oft bei eindrücklichen Schlusssätzen von Kantaten hat man auch hier einen adventlichen Text unterlegt. Die Messe in G-Dur für Soli, Chor, Bläser, Streicher und Orgel von Franz Schubert (1797-1828) steht als Hauptwerk am Schluss des Programms. Der 18-jährige Schubert hat seine zweite und zugleich kürzeste Messe im März 1815 in nur sechs Tagen geschrieben. Unter den Solisten tritt besonders der Sopran hervor. Vermutlich dachte der Komponist bei der Konzeption an seine Jugendliebe Therese Grob, die eine schöne und hohe Stimme besass und bei Aufführungen anderer Werke nachweislich mitgesungen hat.
Zwischen den beiden Eckpfeilern Bach und Schubert spannt sich ein weiter Bogen voller stimmungsvoller Musik. Ein erster Baustein ist die Weihnachtsmotette «Venite pastores» für Soli, Chor, Bläser, Streicher und Orgel von Johann Adolf Hasse (1699-1783). Das eingängige Werk erhält durch die ruhigen Siziliana-Rhythmen und die hirtenartigen Klänge ein typisch weihnachtliches Kolorit. Zu den klassischen Evergreens gehört das berühmte Concerto grosso Nr. 8 in g-moll von Arcangelo Corelli («per la notte natale»), aus dem im Dinharder Konzert das weihnachtliche Pastorale Adagio – Allegro – Adagio als instrumentales Intermezzo zu hören ist. Die anschliessende Arie «Erquicktes Herz, sei voller Freuden» stammt aus der gleichnamigen Solokantate für Bass, Violine und Basso continuo von Georg Philipp Telemann (1681-1767). Als weitere Weihnachtsmotette steht «Pastorali jam concentu» für Solo-Sopran, Chor, Blockflöten, Fagott und Streicher von Giovanni Paisiello (1740-1816) auf dem Programm. Die Motette stammt aus der Zeit, da Paisiello im Dienste von Napoleons Hof stand. Sie weist als Besonderheit im Nachspiel das Kernmotiv von Grubers «Stille Nacht» auf. Das Trompetenkonzert in C-Dur für zwei Trompeten, Streicher und Orgel von Valentin Rathgeber (1682-1750) bringt eine weitere festliche Note in den Konzertabend. Wurde das Werk oft als überleitendes Instrumentalstück in Rathgebers C-Dur-Messe eingesetzt, so bereitet der Jubel der Instrumente diesmal auf den krönenden Abschluss vor – die Messe in G-Dur von Franz Schubert.