Steckbrief Hausrotschwanz (lat. Phoenicurus ochruros):
Grösse: Länge 13-14.5 cm; Gewicht: und ca. 12-20 g
Lebensraum: Ursprünglich im Gebirge an Steilwänden, hat er sich als Kulturfolger im Flachland in fast allen Landschaftstypen ausgebreitet
Fortpflanzung: Halbhöhlenbrüter, manchmal auf Dachbalken oder in Mauerspalten
Gelege: Legebeginn meist ab Mitte April, 4-6 weisse Eier, Brutdauer: 12-13 Tage
Futtersuche: Insekten werden fliegenschnäpperartig oder rüttelnd an Fassaden und an Pflanzen erbeutet
Ernährung: Hauptsächlich Insekten, im Herbst auch Beeren
Zugverhalten: Kurzstreckenzieher, Nachtzieher; verbringt den Winter in Nordafrika aber auch im Mittelmeergebiet
Verbreitung: Europa mit Ausnahme Skandinaviens, Schottlands und Irlands
Bestand: Der Bestand in der Schweiz beträgt 250’000 bis 500’000 Brutpaare
Gefährdung: Nicht auf der «Roten Liste» der gefährdeten Vögel der Schweiz
Der häufige Hausrotschwanz
Ursprünglich ein richtiger «Bergler», d. h. an steilen Felshängen zu Hause, fühle ich mich heute in allen Höhenlagen wohl und brüte vom Flachland bis hinauf auf etwa 3200 Meter über Meer.
Als Kurzstreckenzieher überwintere ich im Mittelmeerraum und kehre anfangs März ins Brutgebiet zurück. Ich bin der am weitesten verbreitete Brutvogel der Schweiz und ein ausgesprochener Frühaufsteher. Noch vor Sonnenaufgang liege ich Ihnen bis spät abends mit meinem Gepfeife, Geklappere und Geknirsche in den Ohren!
Ich liebe es, den Überblick zu behalten. Deshalb sitze ich gerne auf einem Dachfirst, einer Mauer oder einem Holzpfahl. Von dort aus mache ich Jagd auf Insekten und Spinnen. Eines meiner Erkennungszeichen ist das häufige Knicksen mit den Beinen und das Zittern mit dem Schwanz.
Mein Nest aus Blättern, trockenen Stängeln und Gräsern lege ich in einer Nische, auf einem Balken oder in einem Mauerloch an. Es wird mit einem Teppich aus Federn, Wolle und Tierhaaren ausgelegt. Mein Weibchen legt vier bis sechs weisse Eier. Es kann aber auch geschehen, dass der Kuckuck unbemerkt zusätzlich noch ein Ei ins Gelege hineinschmuggelt. Die Brutdauer beträgt zwölf bis 13 Tage, die Nestlingszeit 16 bis 18 Tage.
Junge Männchen als Weibchen getarnt!
Haben Sie gewusst, dass ich als junges Männchen ein ganz raffinierter und ausgekochter Geselle bin?
Sie wissen es ja aus eigener Erfahrung, die Konkurrenz ist gross. Gar nicht so einfach ein passendes Weibchen zu kriegen. Aber ich weiss mir gegenüber älteren Männchen zu helfen: Als einjähriges Männchen gleicht mein Federkleid nämlich noch so stark demjenigen der Weibchen, dass ich gut getarnt auf Brautschau gehen kann!
Die denken wohl: «Zum Kuckuck, was legt denn dieses Weibchen für ein komisches Benehmen an den Tag!» Hi, hi und schon «zwitschere» ich einem Weibchen meine wahre Identität zu und schwups, ist wieder ein Konkurrent übertölpelt!