Natur 2: Zugvögel

Weitstreckenzieher, zum Beispiel der Gartenrotschwanz oder die Gartengrasmücke, legen auf der Reise in ihr Winterquartier im tropischen Afrika 6000 Kilometer zurück. Sie müssen das Mittelmeer und die Sahara überqueren. Damit sie diese Leistungen erbringen können, müssen Zugvögel am ganzen Körper Fettreserven anlegen. Lang­stre­cken­zieher, welche die Sahara überqueren, erhöhen ihr Gewicht um das doppelte. Der Energieverbrauch ist im Flug zwölfmal höher, als wenn es ruht. Zehn Gramm Depotfett reichen so gerade mal für zwei bis drei Tage Dauerflug, zweitausend Kilometer Distanz. Darum brauchen Zugvögel Rastplätze, wo sie ihre Fettvoräte erneuern können.

Während der Zugzeit fressen sie bevorzugt Insekten, Spinnen und andere Wirbellose, aber auch Beeren und andere Früchte brauchen sie zur Überbrückung von Nah­rungs­eng­päs­sen. Wertvolle Rastplätze haben deshalb ein reichhaltiges Angebot an tierischer und pflanzlicher Nahrung: zum Beispiel extensiv genutzte Gras- und Riedflächen in denen eine Unzahl von Wirbellosen lebt, und Sträucher die Zusatznahrung und Deckung bieten. Damit die Zugvögel sich auf den Wiederaufbau ihrer Fettreserven konzentrieren können, müssen sie ungestört von menschlichen Störungen sein.

In der Schweiz haben kleine Landschaftsveränderungen auch Auswirkungen auf die Zugvögel. Mit jeder zerstörten Hecke, mit jedem zugeschütteten Tümpel verschwindet ein Rastplatz für Zugvögel, der Lebenswichtig sein kann.

rr

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