Der Gemeinderat traf sich am 15. Februar 2003 zu seiner jährlichen Klausurtagung im Seminarhotel Unterhof in Diessenhofen. Hauptthema der diesjährigen Klausurtagung war die Auswertung und Besprechung der Einwohnerumfrage.
Anlässlich der Einwohnerumfrage im letzten Jahr hat der Gemeinderat die Bevölkerung gebeten, zu einigen aktuellen Themen der Gemeinde Stellung zu nehmen. Die Umfrage ist auf ein sehr positives Echo gestossen. Obwohl auch vereinzelt Kritik geübt wurde, stellt der Gemeinderat fest, dass die Arbeit der Behörden zum grossen Teil gelobt wird. An dieser Stelle informiert Sie der Gemeinderat über das weitere Vorgehen und die Erkenntnisse aus der Umfrage.
Gemeindepolitik und Gemeindeverwaltung
Die Arbeit des Gemeinderates wurde mehrheitlich als in Ordnung befunden. (13 Prozent sind sehr zufrieden, 55 Prozent finden die Arbeit des Gemeinderates «Ist in Ordnung».) Einzelne Stimmen übten auch Kritik. Der Gemeinderat nimmt diese Kritik ernst und versucht, im Rahmen seiner Möglichkeiten, den Wünschen und Anregungen aus der Bevölkerung nachzukommen. Gleichzeitig bittet er die Bevölkerung, sich aktiv am Gemeindeleben zu beteiligen. Auch haben die letzten Gemeinderatswahlen gezeigt, dass es nicht einfach ist, Behördenmitglieder für ein öffentliches Amt zu finden. Aus diesem Grund ist der Gemeinderat sehr froh, wenn sich Leute finden lassen, die sich für eine Aufgaben der Gemeinde aktiv einsetzen. Den vielen Personen die sich bereits heute für ein Amt zur Verfügung gestellt haben, sei es im Gesundheits-, Verwaltungs- oder Umweltbereich, dankt der Gemeinderat recht herzlich. Ohne diese Personen ist eine funktionierende Gemeinde nicht möglich. Die Zusammenarbeit mit den anderen Behörden wird anlässlich der nächsten Behördenkonferenz diskutiert werden.
Auch die Gemeindeverwaltung und der Gemeindearbeiter wurden mehrheitlich gelobt. Vor allem unser neuer Gemeindearbeiter versteht es offensichtlich sehr gut, mit der Bevölkerung umzugehen und auf die Anliegen der Einwohner Rücksicht zu nehmen. Bei der Gemeindeverwaltung wurden vereinzelt die Öffnungszeiten kritisiert und auch dass zu viel Personal beschäftigt sei. Der Gemeinderat hat die Änderung der Öffnungszeiten diskutiert. Heute kann die Bevölkerung, sofern die Türe offen ist, zu jederzeit ein Geschäft auf der Verwaltung erledigen. Zu 98 Prozent ist die Gemeindeverwaltung von 8.15 Uhr bis 12 Uhr und 13.30 Uhr bis 16.30 Uhr von Montag bis Freitag geöffnet. Obwohl die offiziellen Öffnungszeiten nur am Montag von 13.30 Uhr bis 18.30 Uhr und Donnerstag von 13.30 Uhr bis 17 Uhr sind. Eine Änderung der Öffnungszeiten hätte zur Folge, dass die Gemeindeverwaltung schlussendlich weniger geöffnet wäre als heute. Da unserer Verwaltung z.Z. 230 Stellenprozente zur Verfügung stehen, kann bedingt durch Ferien-, Weiterbildung- und Kursabwesenheiten eine 100-Prozent-Garantie der Öffnungszeiten nicht gewährleistet werden. Termine können aber auch jederzeit telefonisch vereinbart werden, sodass ein Geschäft auch am Abend erledigt werden kann. Wie bereits oben erwähnt, arbeiten auf unserer Gemeinde drei Personen, die sich 230 Stellenprozente aufteilen. Die Aufteilung sieht wie folgt aus:
Gemeindeschreiber: Cyrill Bühler 50 Prozent
Finanzverwalter Roger Jung: 80 Prozent
Verwaltung Sandra Weber: 100 Prozent
Im Vergleich zu anderen gleich grossen Gemeindeverwaltungen liegen diese Stellenprozente im oberen Mittelfeld. Auch zu beachten ist aber, in welchen Lohnklassen das Personal eingereiht ist. Die gesamten Lohnkosten unserer Verwaltung sind im unteren Mittelfeld zu finden.
Verkehr: Öffentlicher Verkehr
Hier wurden hauptsächlich zusätzliche Verbindungen am Wochenende und am Mittwoch-Nachmittag gewünscht. Für zusätzliche Verbindungen am Wochenende kann davon ausgegangen werden, dass die finanziellen Mittel beim ZVV fehlen. Zusätzliche Ausgaben müssen grundsätzlich irgendwo eingespart werden können. Der Gemeinderat wird sich aber für zusätzliche Verbindungen einsetzen und hofft, dass zumindest der zusätzliche Kurs am Mittwoch-Nachmittag eingeführt werden kann.
Strassenverkehr
Hier wurden oftmals zusätzliche Geschwindigkeitskontrollen gefordert. Der Gemeinderat wird in dieser Hinsicht mit der Kantonspolizei Kontakt aufnehmen. Verkehrsberuhigungen auf Staatsstrassen müssen von der Gemeinde finanziert werden. Grundsätzlich steht der Gemeinderat positiv solchen Massnahmen gegenüber, jedoch müssen sich diese in einem finanziell tragbaren Rahmen bewegen.
Die Einführung von Tempo dreissig in den Wohnquartieren wurde von der Mehrheit der Bevölkerung begrüsst, ein öffentliche Informationsveranstaltung wird jedoch nicht gewünscht Hier wird der Gemeinderat Abklärungen für die Realisation treffen. Mit einem spezialisierten Ingenieurbüro soll in den nächsten Wochen ein Konzept ausgearbeitet werden. Mögliche Massnahmen werden mit den «Betroffenen» diskutiert werden.
Sicherer Schulweg
Von vielen Einwohnern wurde der Schulweg entlang der Thurtalstrasse bemängelt. Im regionalen Richtplan ist der Bau eines Radweges entlang der Thurtalstrasse vorgesehen. Der Gemeinderat hat Vertreter der Schulbehörde und des Kantonalen Tiefbauamtes zu einer Besprechung eingeladen. Der erste Abschnitt des Radweges sollte bereits in diesem Jahr noch realisiert werden können (siehe separater Artikel). Der weitere Verlauf des Radweges steht jedoch noch zur Diskussion. Die Mehrheit der Schulkinder kann aber in absehbarer Zeit auf einem sicheren Schulweg zur Schule gelangen. Zu diesem Zweck müssen jedoch die Kinder die Püntenrainstrasse benutzen. Somit müsste nur noch ein kurzes Stück entlang der Thurtalstrasse bewältigt werden.
Jugend
Der Gemeinderat will Vereine in Thalheim die eine Jugendabteilung bieten, zusätzlich unterstützen. Ein entsprechender Vorschlag wird den Vereinen unterbreitet.
Einkaufsmöglichkeiten
Auch hier ist die Mehrheit mit den Einkaufsmöglichkeiten im Dorf zufrieden. Aber bei einer Schliessung von einem Volg-Laden würden auch für die Mehrheit der Antwortenden Probleme entstehen. Es ist nicht auszuschliessen, dass eine Schliessung von einem Volg-Laden in den nächsten Jahren ansteht. Um dies zu verhindern, ist der Gemeinderat auf die Bevölkerung angewiesen. Nur wenn auch in unseren Dorfläden eingekauft wird, kann ein entsprechender Gewinn und Nutzen der Läden ausgewiesen werden. Der Gemeinderat ruft deshalb die Bevölkerung auf, vermehrt die Volg-Läden in Thalheim und Gütighausen zu berücksichtigen. Nur mit entsprechenden Umsatzzahlen kann einer Schliessung vorgebeugt werden.
Wahllokal in Gütighausen
Da das Wahllokal in Gütighausen nur noch von wenigen Stimmberechtigten genutzt wird, wurde auch die Frage nach der Schliessung von diesem gestellt. Die meisten Stimmberechtigten hätten keine Probleme mit dieser Schliessung. Viele Einwohner nutzen bereits die briefliche Stimmabgabe. Trotz allem wird der Gemeinderat das Abstimmungslokal vorläufig noch geöffnet lassen, jedoch wird dieses in absehbarer Zeit nur noch am Sonntag geöffnet sein.
Sport und Freizeit
75 Prozent der Befragten erachten das Sport- und Freizeitangebot als gut oder genügend. Nur gerade 16 Prozent empfinden das Angebot als ungenügend. Gewünscht wurden zusätzliche Sitzgelegenheiten entlang der Thur oder an Waldrändern. Der Gemeinderat wird zusätzlich Standorte für Sitzbänke prüfen.
Einige Befragten bemängelten, dass die Spielgeräte beim alten Schützenhaus am falschen Platz aufgestellt wurden. Der Gemeinderat beabsichtigte nicht einen Spielplatz zu bauen, sondern wollte die Attraktivität des alten Schützenhauses aufwerten. Dieses Lokal wird auch für Familienanlässe gemietet. Aus diesem Grund hat der Gemeinderat das Lokal mit Spielgeräten ergänzt, um so Kindern eine Spielmöglichkeit zu geben.
Kultur und Holzgant
79 Prozent der Befragten empfinden das kulturelle Angebot in der Gemeinde als gut oder angemessen. Der Gemeinderat sieht aus diesem Grund keinen Handlungsbedarf bzw. wird weiterhin kulturelle Angebote in der Gemeinde unterstützen.
Bei der Holzgant hat sich die Mehrheit (52 Prozent) der Befragten gegen die Wiedereinführung ausgesprochen. 28 Prozent der Befragten würden jedoch die Wiedereinführung begrüssen. Der Gemeinderat verzichtet vorläufig auf die Wiedereinführung der Holzgant.
Weitere Themen: Friedhof
Einige Bemerkungen kamen auch zum Friedhof und zur Grünabfuhr. Dass die Gestaltung des Friedhofes anzugehen ist, war dem Gemeinderat schnell bewusst. Aus diesem Grund wurde auch bereits die Umgestaltung in Angriff genommen (siehe Gemeindenachrichten). Der Friedhof sollte also bald wieder in einem gepflegtem Zustand sein.
Grünabfuhr
Ebenfalls vermissen einige Einwohner eine Grünabfuhr. Der Gemeinderat hat für die Beurteilung dieser Thematik eine Offerte von einem Abfuhrunternehmer eingeholt. Grundsätzlich spricht sich der Gemeinderat dafür aus, dass die anfallenden Kosten von einer Grünabfuhr vollumfänglich durch die Benutzer gedeckt werden müssten. Da in unserer ländlichen Gemeinde viele Einwohner bereits ihre Grünabfälle selber kompostieren und auch eine Grünmulde beim Werkgebäude Püntenrain zur Verfügung steht, kann eine wöchentliche Grüntour nicht zu Lasten der «Allgemeinheit» finanziert werden. Berechnungen haben ergeben, dass bei einer 14-täglichen Grüntour jährliche Kosten von ca. 11’500 Franken anfallen. Wenn vierzig Haushalte sich an der Grüntour beteiligen, müssten rund 280 Franken pro Haushalt und Jahr in Rechnung gestellt werden. Um das Bedürfnis einer Grüntour genau abschätzen zu können, bitten wir Interessenten an einer Grüntour sich bis 30. Juni 2003 bei der Gemeindeverwaltung zu melden und Angaben zu den voraussichtlichen Mengen und gewünschtem Turnus zu machen. Je mehr Haushalte die Grüntour benutzen, um so billiger könnte dieser Dienst angeboten werden. Bei nur wenigen Haushalten verteuert sich dementsprechend diese Dienstleistung.