Kunsthandwerk: Der Neanderbär

Ein ganz besonderes Kunsthandwerk, nicht nur vom Namen her, ist diesmal auf dem Titelbild zu sehen. Bei diesem Bären hat Monika Tschanen ihre beiden liebsten Hobbys, das Bären nähen und das Töpfern, miteinander verbunden.

Entstanden ist dabei dieser Neanderbär, ein Materialmix. Für seine Entstehung war neben der Kreativität ein Multipack an handwerklichen Fähigkeiten nötig. Der Bär ist nämlich eine Marionette (wobei die Glieder, Kopf und Pfoten etwas schwer sind und er als Marionette nicht gut spielbar ist). Der Körper ist aus Langhaarplüsch, der Kopf, die Hände und die Füsse, sind getöpfert. Der Ton wurde mit Löchern versehen und daran wurde der Körper angenäht.

Mit diesem Bären hat Monika Tschanen an einem europaweiten Bärenwettbewerb, bei dem auch Bären aus USA und Japan zu sehen waren, dem Ted Worldwide 2001, den zweiten Preis in der Kategorie «Artist mixed Material» gewonnen.

Seit sie sich erinnern kann hat Monika Tschanen handwerklich gearbeitet und gestaltet. Schon als Kind hat sie immer etwas gebastelt und gewerkt. Seit zirka 10 Jahren hat sie angefangen Bären herzustellen und wurde dann bald vom Bärenvirus befallen. Zuerst entstanden nur Plüschbären, jetzt verwendet sie auch Mohair und Kaschmir vor allem für kleinere Bären, aber keine echten Felle. Dafür hat sie auch schon Bären getöpfert. Die kleinsten Bären sind winzig, einige Zentimeter, die grössten etwa achtzig Zentimeter.

Vom Entwurf bis zur Ausarbeitung den kleinsten Details, ist alles selbst gemacht. Die Schnittmuster werden selber gezeichnet, alles wird selber genäht und gestaltet. Zuletzt bekommt jeder Bär einen Namen.

Die Bären entstehen während der Arbeit, Monika Tschanen hat kein festes Bild im Kopf, wenn sie beginnt, vielleicht eine Idee vom Material her, von der Grösse her. Während der Arbeit entsteht dann, der einzigartige, spezielle Bär. Die Kleinsten sind ganz von Hand genäht, die Grösseren mit der Maschine. Manche Plüschfelle werden zuerst gewaschen und getumblert, damit sie nicht zu glänzend und glatt aussehen. Gefüllt werden die Bären mit Kunststoffwatte und Granulat, die Kleinen mit Metallgranulat, damit sie etwas schwerer sind und gut sitzen können. Speziell sind die langen Beine, die grossen Füsse und die ausgeprägten Nasen. Sie sehen nicht so aus wie gewöhnliche Teddys, eben ganz speziell.

Wer Lust hat die Bärenkunstwerke anzuschauen, hat dazu Gelegenheit am 14. September 2002 in der Aula des Schulhauses Thalheim, von 10 bis 12 Uhr und von 14 bis 17 Uhr. Hier zeigt Monika Tschanen eine Auswahl ihrer Teddybären.

Es können dann auch Bären gekauft werden. Einige Kinder führen ein kleines Singspiel «Die Bärenhochzeit» vor, es gibt Bärenkuchen und etwas zu trinken. Das Motto des kleinen Bärenfestes ist «Hundert Jahre Teddybär».

Das zweite grosse Hobby von Monika Tschanen ist das Töpfern. Sie stellt vor allem kreative Einzelstücke, Figuren, Tiere (eben auch Bären) oder Schalen und Gefässe her. Verwendet werden verschiedene Tonarten und Glasuren, die im eigenen Brennofen gebrannt werden. Besonders gerne töpfert Monika Tschanen auch mit Kindern. Bei Bea Blaudszun im Trixis Wechegge gibt sie ab und zu Kurse für Kinder oder auch Erwachsene.

cjo

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